Mülheim. Corona, die Ferien und die Hitze sind Ursachen dafür, dass in Mülheim dringend benötigtes Blut für OPs nicht ausreichend zur Verfügung steht.

Nach einem Hilferuf der Mülheimer Ärzteschaft wegen fehlender Blutkonserven hat Stadtdirektor Frank Steinfort NRW-Gesundheitsminster Karl-Josef Laumann angeschrieben. Als seit Monaten amtierender Verwaltungschef und Leiter des Krisenstabes sei er von den Mülheimer Krankenhäusern auf die Notsituation aufmerksam gemacht worden, schreibt Steinfort. „Coronabedingt sind die Blutreserven aktuell so weit zurückgegangen, dass schon Operationen abgesagt werden mussten.“

Insbesondere Blut der Blutgruppe 0 fehle, dieses werde wegen seiner universellen Verwendbarkeit für Notoperationen eingesetzt.

Situation in einigen Essener Krankenhäusern ist ähnlich

Auch einige Kliniken in Essen berichteten von der Notlage. Steinfort hält es für unmöglich, dass das dringend benötigte Blut allein von den Mülheimerinnen und Mülheimern gespendet wird. „Daher sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen, sich um die Versorgung mit Blutkonserven in unserem Land zu kümmern.“

Der Stadtdirektor endet sein Schreiben an den Gesundheitsminister mit einer flehentlichen Bitte: „Sie können sich vorstellen, wie groß die Sorgen sind. Für Ihren Einsatz wären wir sehr dankbar!“

Bürger werden gebeten, Blut zu spenden

Neben der Corona-Pandemie seien auch die Schulferien und die große Hitze verantwortlich dafür, dass das dringend benötigte Blut für Operationen aktuell nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht. „Wir von uns aus können aber nicht mehr tun, als die Bürgerinnen und Bürger zu bitten, Blut zu spenden“, so Stadtdirektor Dr. Frank Steinfort. „Gleichzeitig habe ich mit dem Schreiben das Land aufgefordert, in dieser Notsituation Initiative zu ergreifen.“