Mülheim. Jahrelang wohnten im Eckhaus auf der Mellinghofer Straße in Mülheim-Dümpten geflüchtete Familien. Jetzt fürchten Anwohner wachsenden Leerstand.

Im dreistöckigen Haus auf der Mellinghofer Straße 282 waren bis vor kurzem geflüchtete Familien untergebracht. Inzwischen steht es leer. Reiner Ortmann und andere Anwohner fragen sich, was mit dem geräumigen Gebäude passieren soll.

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Seit 2015 sind Tausende geflüchtete Menschen nach Mülheim gekommen. Die Stadt hat sich von Anfang an bemüht, die Leute rasch aus den Sammelunterkünften zu holen und möglichst schnell in eigenen Wohnungen unterzubringen. Unter anderem wurde zu diesem Zweck ein Haus der Wohnungsgesellschaft SWB auf der Mellinghofer Straße in Dümpten angemietet. Der entsprechende Mietvertrag lief bis Ende Juni 2020. Mittlerweile wurde das Gebäude an SWB zurückgegeben.

Zwischendurch haben hier Obdachlose übernachtet

Früher war hier die Gaststätte „Zur Kupferkanne“, erinnert sich Reiner Ortmann, „die Kneipe war in Dümpten ein Begriff“. Später zogen geflüchtete Familien in das Haus, seit zwei Monaten steht es aber leer. Zwischenzeitlich hätten Obdachlose im Hinterhof gelagert, berichtet Ortmann. Um das zu verhindern, sei eine Absperrung errichtet worden.

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Er und seine Nachbarn sind jetzt neugierig, wie es in Hausnummer 282 weitergeht. Ortmann besitzt ein Zweifamilienhaus im Knüfen, wohnt quasi um die Ecke. Je nachdem, was SWB plant, habe dies auch Auswirkungen auf den Wohnwert in diesen Straßen, glaubt Ortmann. „Das ehemalige Bürgermeisteramt genau gegenüber steht auch leer“, gibt er zu bedenken. „Wenn hier eine ganze Insel des Leerstandes entsteht, ist das sicher nicht von Vorteil.“

Die Dümptener müssen sich noch etwas gedulden. Denn die Wohnungsgesellschaft hat über die weitere Nutzung des Hauses noch gar nicht entschieden. „Wir richten das Gebäude jetzt erst einmal her“, erklärt eine SWB-Sprecherin. „Allgemeine Instandhaltungsarbeiten müssen gemacht werden.“ Eine endgültige Entscheidung, was anschließend passiert, soll „im Spätsommer“ fallen.