Mülheim. In wohlhabenderen Stadtteilen links der Ruhr leben nur wenige Flüchtlinge. Bewohner anderer Mülheimer Vororte finden die Verteilung nicht sozial.

Vor allem für Familien mit mehreren Kindern ist es schwierig eine Wohnung zu finden, bei der auch der Mietpreis passt. Aus Kostengründen leben häufig Doppelverdiener allein in einer großen Wohnung, während kinderreiche Paare mit einer kleineren Wohnung auskommen müssen. Das belegen Erhebungen des Immobilienmarktes.

Bei der Verteilung der Geflüchteten auf das Stadtgebiet sieht Michal Baumeyer ebenfalls ein Gefälle im sozialen Gefüge. Der Leser reagiert auf den Start unserer Serie zur Flüchtlingskrise, die vor fünf Jahren begann. Dabei hätten die Stadtoberen es gleich zu Beginn des einsetzenden Stroms der Asylbewerber versäumt, die Menschen gerecht auf alle Stadtteile gleich zu verteilen.

Einiges an kommunalpolitischer Entwicklung sei kritisch zu hinterfragen

Das sei damals so von der Verwaltung angekündigt worden, schreibt der Leser. Eine Tabelle dazu würde zeigen, „dass es wieder mit anderen der Stadtteil Styrum ist, der besonders unter dieser Entwicklung leidet. Unter dem Anstrich betriebswirtschaftlicher Denke verweist Herr Konietzka darauf, dass ,die Stadt keine Mondpreise zahlt’ für das Anmieten von Wohnraum.“

Mit dem „überproportionalen Anmieten von Schrottimmobilien in Styrum werden kontinuierlich bürgerliche Strukturen zerstört und billigend in Kauf genommen“, meint Michal Baumeyer. Auch die Immobilienpreise solcher Stadtteile würden weiter sinken. „Offensichtlich ist aus der Sicht der SPD der Steuerzahler und Immobilienbesitzer in Styrum weniger wert als in Speldorf.“

Neulich konnte sich übrigens Monika Griefahn als Bürgermeisterkandidatin der SPD einen ersten Eindruck von dieser Entwicklung beim Stadtrundgang in Styrum machen. Baumeyer: „Noch ist nicht alles schlecht.“ Aber einiges an kommunalpolitischer Entwicklung sei kritisch zu hinterfragen.

300 Personen leben noch in vier Wohnheimen

Nach Angaben des Sozialverwaltung sieht die Unterbringung von Geflüchteten in dezentralen Wohnungen auf das Stadtgebiet so aus: Altstadt und Innenstadt (37 Personen), Eppinghofen, Mellinghofen (144), Broich (26), Dümpten (95), Heißen (58), Holthausen (2), Saarn (17), Speldorf (16) und Styrum (50). In größeren Wohneinheiten an Gustavstraße (Styrum) und Schillerstraße (Dichterviertel) leben aktuell 147 Menschen.

300 Personen leben noch in vier Wohnheimen. 1730 Geflüchtete haben die von der Stadt angemieteten Wohnungen bereits verlassen und einen eigenen Mietvertrag. Über deren Wohnorte gibt es allerdings keine Statistik.