Mülheim. Zsuzsa Debre und ihr Team haben es geschafft. Sie haben in Mülheim ein Beethoven-Festival für das Beethoven-Jahr konzipiert. Start: 21. August.
Ludwig van Beethoven war ein Popstar seiner Zeit – und er zählt heute noch zu den verehrtesten Komponisten der klassischen Musik. In diesem Jahr hätte er seinen 250. Geburtstag gefeiert. Ein Festival mit sechs Konzerten zeigt vom 21. August bis 17. Dezember die große Bandbreite seines Wirkens auf. Jeder soll sich den Hörgenuss leisten können, der Eintritt ist daher frei.
Ein Licht in grauer Zeit der Pandemie
Beethoven in den Mittelpunkt stellen – das ist das Anliegen von Konzertveranstalterin und Geigerin Zsuzsa Debre und ihrem Team. Sie wollen mit der Konzertreihe aber auch „Licht in die graue Zeit der Corona-Pandemie bringen“. Da passt es irgendwie, dass das Festival im Lichthof im Haus der Unternehmer (Wiesenstraße 35) startet. Das Klangwelten Ensemble rund um Zsuzsa Debre führt dort am Freitag, 21. August (19.30 Uhr), eines der populärsten Werke Beethovens auf – das Septett in Es-Dur op. 20.
50 Zuhörer können bei dem Konzert im Lichthof dabei sein. „Die Hälfte der Karten ist schon weg, wer kommen möchte, muss sich mit der Kartenbestellung also beeilen“, so Zsuzsa. Das gelte auch für die anderen Konzerte, denn die Zuhörerzahl ist wegen Corona überall stark begrenzt. Eine Reservierung und Anmeldung ist für alle Termine notwendig (zsuzsa.debre8@gmail.com, 0173 5393166). Pausen gibt es bei den Konzerten aus Sicherheitsgründen keine.
Geplantes Hafenkonzert muss ausfallen
Kleine Konzerte an kleinen Orten – so lautet notgedrungen das Konzept der Reihe. Das ursprünglich geplante große Hafenkonzert auf einer Bühne im kleinen Stadthafen darf aus Sicherheitsgründen nicht stattfinden und soll 2021 nachgeholt werden. Viele Mülheimern wissen, dass Debre schon mehrfach und sehr erfolgreich Hafenkonzerte durchgeführt hat.
Konzert Nummer zwei zeigt Beethoven von einer eher unbekannten Seite. Es ist ein Liederabend mit dem Tenor Stefan Lex und der Sopranistin Christiane Linke, begleitet von der Pianistin Sigrid Althoff. In der Galerie d’Hamé an der Schloßstraße tragen sie am 4. September (19.30 Uhr), „wunderbare Lieder vor, die Beethoven komponiert hat - drunter der Zyklus ,An die ferne Geliebte’“, kündigt Debre an.
Preisgekröntes Trio Infernale ist zu Gast
Das Trio Infernale, ein preisgekröntes Ensemble mit bereits sehr bekannten Nachwuchsmusikern, ist am 26. September (19.30 Uhr) zu Gast in der Musikschule an der Von-Graefe-Straße 37. Philipp A. Fring (Klarinette), Alexandra Althoff (Cello) und Kerstin Tang (Klavier) spielen Beethovens „Gassenhauer-Trio“ sowie Werke von Chopin, Bruch und Muczynski.
Im Oktober (4. 10., 19.30 Uhr) werden mit Alexander Zolotarev und András Ràkosi zwei bedeutende Pianisten in der Galerie an der Ruhr (Ruhrstraße 3) dem großen Beethoven huldigen. Sie tragen auf einem Stutzflügel von Monington & Weston die „Sturm“-Sonate und die „Waldstein“-Sonate vor.
Beethovens Hommage an Haydn
Vier Streicherinnen werden das Konzert am 11. Oktober, 19.30 Uhr, im Rittersaal von Schloß Broich bestreiten. Das Lauri-Quartett präsentierte zwei Streichquartette des Meisters. Eins davon (op. 18, Nr. 4) ist das einzige in Moll geschriebene Quartett. „Beethoven hat es als eine Hommage an Joseph Haydn geschrieben“, erklärt Zsuzsa Debre.
Am 17. Dezember hätte Beethoven Geburtstag gehabt. An diesem Tag soll es daher „Happy Birthday, Beethoven!“ in der Musikschule heißen. Die Sopranistin Judith Hoffmann und ein Klaviertrio werden die Zuhörer in der Musikschule auf eine musikalische Reise durch Europe mitnehmen und Liedbearbeitungen von Beethoven vorstellen - darunter beispielsweise „Ich bin der Schneider Kakadu“ (Original: Wenzel Müller). „Ein Gassenhauer seiner Zeit, worüber Beethoven gar nicht so glücklich war, denn er wollte eigentlich etwas Höheres schaffen“, weiß Debre.
„Geburtstagsständchen“ im Dezember
Viele Sponsoren aus Mülheim haben es ermöglicht, das Beethoven-Festival auf die Beine zu stellen. Nur für das letzte Konzert im Dezember fehlen noch Finanzmittel (siehe Info-Box). Neben Zsuzsa Debre haben Renate Beckmann (Texte, Ideen, Organisation), Klaus Wiesel (Programmheft, grafische Arbeiten) und Citymanagerin Gesa Delija viel Arbeit in die Reihe gesteckt. Von der Idee, das Festival live zu streamen, sieht man aus Kostengründen ab. Jedes Konzert wird aber aufgenommen und danach auf der Website von Zsuzsa Debre zu sehen sein (www.zsuzsa-klangwelten.com).