Mülheim. Eine Bevorzugung des Mülheimer Wohnungsbaus sei mit Ende der Mühlenfeld-Zeit vorbei, hatte Baudezernent Vermeulen gesagt. Nun kontert die Alt-OB.

Erst schießt der Vorstand des Mülheimer Wohnungsbaus (MWB) gegen die örtliche Baubehörde. Dann der Baudezernent gegen den MWB und Altbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld. Nun ist die Kettenreaktion komplett: Mühlenfeld teilt gegen den Baudezernenten aus.

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Zunächst hatte MWB-Vorstand Frank Esser in dieser Woche die Baubehörde von Peter Vermeulen kritisiert und angedeutet, dass diese im Gegensatz zu anderen Städten zügige Baustarts verhindere. Esser kritisierte zudem, dass die Stadt der Genossenschaft für Projekte keine weiteren Grundstücke verkaufe. Stets setze die Stadt einseitig nur auf den höchsten Erlös statt auf Nachhaltigkeit von Projekten.

Nach Dezernenten-Aussage: Alt-OB Mühlenfeld stichelt zurück

Vermeulen wies die Kritik entschieden zurück und ließ dabei den Satz fallen: „Seit Frau Mühlenfeld weg ist, behandeln wir Herrn Esser und den MWB nicht mehr bevorzugt.“ Dies wiederum veranlasste am Donnerstag die Alt-Oberbürgermeisterin zur Replik: „Dass Herr Vermeulen die zeitlichen Verzögerungen der Flächenentwicklung für Wohnraum bei anderen sucht, überrascht mich schon sehr“, schrieb sie der Redaktion. Immerhin sei Vermeulen doch schon acht Jahre in verantwortlicher Position im Baudezernat.

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„Meine Amtszeit, die vor gut fünf Jahren endete, scheint für ihn zwar immer noch eindrucksvoll, inhaltlich dafür aber umso weniger präsent zu sein“, so Mühlenfeld. Die ehemalige OB verkniff sich nicht, auf Vermeulens Entschuldigung für seine „peinliche Weiterleitung von Daten zur Wirtschaftsflächenentwicklung“ jüngst zu verweisen. Dies zeige doch, dass der Dezernent „gelegentlich durchaus die Fähigkeit besitzt, sachlich und einsichtig mit eigenen Fehlern umzugehen“. (sto)