Mülheim. Der australische Spitzenkoch Mike Donlevy blickte beim Kollegen Georgios Papaioannou in dessen Mülheimer Restaurant „Thema“ in die Kochtöpfe.
Eigentlich hat Mike Donlevy Urlaub. Aber was kann es Entspannteres geben, als bei Freunden zu schlemmen? Der australische Spitzenkoch war nun zu Besuch bei Georgios Papaioannou in seinem Restaurant „Thema“ an der Ruhrpromenade. Dort blickte er seinem Kollegen in die Kochtöpfe und tauschte Rezeptideen aus.
In der „Thema“-Küche geht es an diesem Mittwochmittag heiß her. Die Riesengarnelen flambieren in der Pfanne und das Gemüse bekommt auf dem Grill seine Röstaromen. Mike Donlevy schaut seinem Kollegen Papaioannou über die Schulter, während der das Garnelen-Saganaki für seine Gäste anrichtet. „Es ist immer wieder toll, sich mit Kollegen aus aller Welt austauschen zu können“, sagt der Gast. „Wenn Köche zusammen kommen, ist das immer ein riesengroßer Spaß.“
Auf Heimatbesuch im Duisburger Süden
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Der Grund für die Schnupperstunde: Mike Donlevy ist mit seiner deutschen Frau und der elfjährigen Tochter gerade auf Heimatbesuch im Duisburger Süden. Noch bis Mitte Juli bleiben sie bei den Schwiegereltern, danach geht es wieder zurück nach Hongkong, wo die Familie lebt und arbeitet. „Der Kontakt kam über einen gemeinsamen Freund zustande“, sagt Georgios Papaioannou, der seit Januar das „Thema“ in Mülheim führt. Auch er möchte vom Kollegen lernen und Inspirationen für seine eigene Speisekarte sammeln. „Alle Küchen verbessern sich durch internationalen Austausch“, ist er überzeugt. Die neuen Ideen möchte er in die stets wechselnde Mittagstisch-Karte einfließen lassen.
„Und ich bin fasziniert vom Geschmack der Gerichte - Georgios’ Kartoffeln sind grandios“, lobt Mike Donlevy. Der 47-Jährige hat schon in vielen Ländern gekocht. In seinem beruflichen Lebenslauf finden sich Küchen in London, Südkorea, Malaysia. Im Hyatt Regency und dem Intercontinental Grand Stanford in Hongkong arbeitete er ebenso wie im Hilton in Kuala Lumpur. Dort war er für den Einkauf und das Management aller Restaurants des Hauses zuständig und für hunderte Mitarbeiter verantwortlich.
Der Fokus liegt im „Thema“ auf frischem Fisch
Umso entspannter geht es für den Gast heute in der Küche des Mülheimers zu: Hier tauschen sich die Köche bei einem Glas Wein aus, probieren verschiedene Speisen: Linsenpüree mit frischem Orangensaft und Cognac verfeinert, Baby-Calamari, Oktopus auf Grillgemüse. Ohnehin liegt der Fokus im „Thema“ auf Fisch. „Frische, fantastische Produkte“, findet Donlevy, der überzeugt ist, dass ein guter Koch, immer Neues hinzulernen kann. „Kochen ist nicht nur ein Beruf, sondern Leidenschaft.“
So sieht das auch Georgios Papaioannou. Er selbst stammt aus einer kleinen Stadt in der Nähe von Korfu, ist aber aufgewachsen in Athen. Vier Jahre lang lebte und arbeitete er in den USA und führte zuletzt längere Zeit ein Restaurant in Düsseldorf. Warum dann Mülheim? „Weil ich diesen Platz hier entdeckt habe“, sagt er. „Die Nähe zum Wasser ist toll und die Stadt gefällt mir.“
Mittlerweile fühle er sich gut angekommen und angenommen in Mülheim - trotz der Corona-Krise. „Die ist im ,Thema’ kein Thema“, scherzt Papaioannou. Immerhin kam ihm kurz nach der Eröffnung des „Thema“ im Januar der Lockdown in die Quere. Nun sei er froh, wenn auch das Wetter wieder mitspiele und er die Terrasse für Gäste öffnen kann. „Ich freue mich darüber, dass wir bereits einige Stammgäste gewinnen konnten, die uns auch in dieser Zeit die Treue halten.“