Mülheim. Eine Beschäftigte der Mülheimer Fliedner-Werkstätten ist mit Corona infiziert. Fliedner lässt jetzt alle Mitarbeitenden vorsichtshalber testen.

Die Zahl der Corona-Fälle in Mülheim steigt seit Wochen nur noch langsam. Jetzt hat es aber eine Beschäftigte der Fliedner-Werkstätten im Hafengebiet erwischt. Am frühen Mittwochmorgen wurde Fliedner darüber informiert. Auch die Stadt hat den Fall inzwischen auf Anfrage bestätigt.

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Die infizierte Frau arbeitet in der Betriebsstätte an der Lahnstraße, einem von insgesamt sechs Standorten der Fliedner Werkstätten. „Alle Beschäftigten und Mitarbeiter konnten noch vor Dienstbeginn informiert werden“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Theodor Fliedner Stiftung – noch ehe sie den Betrieb betreten haben. 46 Personen waren an dem Tag im Einsatz.

Gesundheitsamt verzichtet auf Schließung oder Quarantäne

„Dank der nachweislich sehr gut umgesetzten Hygienekonzepte besteht keine Notwendigkeit der Schließung oder Quarantäneanordnung für diese Betriebsstätte“, teilt Fliedner weiter mit. Die Entscheidung sei mit dem Gesundheitsamt abgestimmt. Auch eine spontane Prüfung durch die Bezirksregierung habe schon stattgefunden.

In der Werkstatt seien alle Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten worden, bestätigt Stadtsprecher Volker Wiebels. „Das Gesundheitsamt geht davon aus, dass es keine weiteren Kontakte gegeben hat und keine Infektionsketten verfolgt werden müssen. Es gibt keine Dramatik.“ Daniel Möller, Leiter der Fliedner-Werkstätten, sagt: „Die individuellen Konzepte für unsere sechs Standorte sehen vor, dass es zu keinen Kontakten der Kategorie 1 kommen kann, die eine Quarantäne nach sich ziehen würden.“

Betrieb wurde vorsorglich desinfiziert - Arbeit geht weiter

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Vorsorglich wurde der Betrieb aber von einer Fachfirma gereinigt und desinfiziert, so dass alle schon am Donnerstag ihre Arbeit wieder aufnehmen konnten. Auf eigenen Wunsch lässt die Fliedner-Stiftung am Freitag alle Mitarbeitenden im Diagnosezentrum in Saarn auf Covid-19 testen.

Die Fliedner-Werkstätten, in denen Menschen mit Behinderung arbeiten, hatten am 11. Mai ihren Betrieb wieder aufgenommen. Das Hygienekonzept sei mit dem Mülheimer Gesundheitsamt und dem Landschaftsverband abgestimmt worden, heißt es auf der Website der Stiftung. So blieben Umkleideräume und Kiosk zunächst geschlossen. Bei Bedarf wird den Mitarbeitern auch geholfen, ihre Mundschutzmasken richtig anzulegen.

Momentan sind in Mülheim zehn Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 38 befinden sich in Quarantäne.