Mülheim. . Archäologische Untersuchungen und ein Investor-Wechsel haben das Bebauungsplanverfahren für das Rumbaum-Gelände verzögert.
Die Nachricht sorgte 2016 für Aufregung im Stadtteil: Familie Rumbaum wolle ihre Gärtnerei an der Kölner Straße aufgeben, ein Investor wolle auf dem Gärtnereigelände rund 40 Einfamilienhäuser bauen, hieß es. Entsprechende Pläne wurden der Politik vorgelegt. Doch die sprach sich schnell gegen einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan und eine rasche Umsetzung des Projektes aus. Die Stadt solle ein geordnetes Bebauungsplanverfahren in die Wege leiten, beschloss man und verhängte eine sogenannte „Veränderungssperre“ – unter anderem auch, um verschiedene Gutachten zu Verkehr, Lärm, Lufthygiene, Artenschutz und Boden erstellen zu lassen. Grundsätzlich gegen eine Bebauung in dem betreffenden Bereich waren die Politiker nicht.
Mehrere Gutachten wurden bestellt
Seither ist es ruhig um die Pläne geworden, im Hintergrund aber wird gearbeitet, wie Felix Blasch, Planungsamtsleiter erklärt. Bis zum Ablauf der Veränderungssperre im Mai 2018 werde man das Bebauungsplanverfahren, das unter anderem auch die im Regionalen Flächennutzungsplan dargestellten Grünbereiche sichern soll, dennoch nicht abschließen können. Mit Zustimmung von Planungsausschuss und Bezirksvertretung 3 sei daher die Sperr-Frist nochmal um ein Jahr verlängert worden.
Zwei Gründe für die Verzögerung: Es sei zwischenzeitlich unklar gewesen, welcher Investor zum Zuge kommen würde. „Weil es sinnvoll ist, dass wir das Gelände gemeinsam mit dem Investor entwickeln, haben wir abgewartet“, so Blasch. Und: Das Amt für Denkmalpflege im Rheinland gab den Hinweis auf ein Bodendenkmal im Bereich Kölner Straße/Stooter Straße/Hantenweg. „Es wurde vermutet, dass dort Reste einer alten Hofanlage im Boden zu finden sind. Archäologische Untersuchungen mussten durchgeführt werden“, sagt Felix Blasch. Gefunden habe man aber nichts, was eine Entwicklung des Geländes behindere. Mit dem konkreten Ergebnis und Stellungnahmen der Fachämter sei im Frühjahr zu rechnen.
Arbeit an anderen Gutachten läuft noch
Auch die Arbeit an anderen Gutachten läuft noch. „Wir rechnen damit, dass wir den Bebauungsplan im Sommer der Politik vorlegen und im Herbst öffentlich auslegen können“, so Blasch. Vor Ort könne dann 2019 etwas passieren.
Christof Rumbaum hat sein Gelände nach eigenen Aussagen noch nicht verkauft, einen Investor hat er aber. Es soll, laut Planungsamt, ein Bauträger aus den Niederlanden sein, der in der Region schon einige Projekte realisiert hat. An der Größe der neuen Siedlung werde sich – verglichen mit den ersten Plänen – wenig ändern.
<<< 40 EINFAMILIENHÄUSER SOLLEN ENTSTEHEN
Das Areal der Gärtnerei ist etwa 16 000 Quadratmeter groß. Nach ersten Plänen sollen dort rund 40 Einfamilienhäuser entstehen. Eine Restfläche, die an den Wirtzbach grenzt, soll frei von Bebauung bleiben.
Ein vom ersten Investor geplantes Seniorenwohnhaus, das vorne an der Kölner Straße gebaut werden sollte, wird, so Felix Blasch, nach den überarbeiteten Planungen nun wohl doch nicht realisiert.