Mülheim. Auch vermutete Fledermaus-Populationen hatten einen Baustopp am Mülheimer Denkmal der Troostschen Weberei verursacht. So soll es nun weitergehen.

Es geht darum, zumindest die letzten erhaltenswerten Reste der alten Troostschen Weberei zu retten: Nach dem von der Stadt verhängten Baustopp ist nun der Investor am Zuge.

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Im Mai hatte Mülheims Stadtverwaltung den Baustopp auf der Großbaustelle des Denkmal-Ensembles im Luisental verhängt. Wie der Chef des Planungsamtes, Felix Blasch, nun noch einmal bestätigte, ist der Projektentwickler Arealcon aufgefordert, bisher nicht erledigte Hausaufgaben nachzureichen. Der Bauunternehmer hat zwischenzeitlich umdisponiert und wegen der hohen Standkosten seine Baumaschinen abgezogen.

Mülheims Stadtverwaltung erteilt Auflagen zum weiteren Abriss

Bauordnungsamt, Denkmalschutzbehörde und Umweltamt fordern dreierlei vom Investor, mit dem es in der vorvergangenen Woche laut Blasch ein Gespräch gegeben hat. Dabei geht es zum einen um den Schutz von Fledermäusen, die sich in der Ruine mutmaßlich eingenistet haben könnten. Das Umweltamt fordert als Artenschutzbehörde hier, dass der Investor eine „ökologische Baubegleitung“ nachweist für weitere Abrissarbeiten.

Die Punkte zwei und drei betreffen die Sicherung der Fassade des Tudorhauses, die als einziges Element dieses Gebäudes erhalten werden soll und dem Denkmalcharakter weiter Ausdruck verleihen sollen. Die Stadt fordert vom Investor die Bestätigung eines Statikers, dass die Stützen, die die Fassade während der Abrissarbeiten halten sollen, ihrer Aufgabe gerecht werden können. Auch ist der Investor aufgefordert, mit seinem schweren Baugerät nicht zu nah an der Fassade entlangzufahren. Durch die Erschütterungen könne das erhaltenswerte Bauteil Schaden nehmen, so die Argumentation. Eventuell ist eine separate Baustraße anzulegen.

Architekt „verhalten optimistisch“, dass Arbeiten zeitnah weitergehen können

Wann die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden können, liege in der Hand des Investors, so Blasch. Dieser zeigt sich über seinen Architekten Peter Werle „verhalten optimistisch“, schon in zwei Wochen wieder loslegen zu können. „Wir haben die Gutachten alle erstellen lassen“, so Werle. Eine Fledermaus-Beobachtung habe keine Nistplätze ergeben. Aktuell warte man noch auf das Papier zur Prüfstatik zur Fassaden-Sicherung.