Mülheim. Bei den Schuleingangsuntersuchungen hängt Mülheim wegen der Corona-Pandemie deutlich zurück. Die Stadt dringt auf eine landesweite Lösung.

Die Untersuchungen der künftigen Schulkinder durch das Mülheimer Gesundheitsamt gestalten sich in diesem Jahr schwierig. Wegen der Corona-Pandemie mussten sie zwei Monate lang komplett gestoppt werden. Erst am 11. Mai konnte es weitergehen.

Insgesamt stehen 1474 Mädchen und Jungen auf der Liste, nach Angaben der Stadt waren davon bis Mitte Mai erst 829 Kinder untersucht. Mittlerweile dürften es einige mehr geworden sein. Doch es geht nur langsam voran, „da umfangreiche Hygienemaßnahmen durchzuführen sind“, so das Gesundheitsamt, und es problematisch sei, die Kinder räumlich abzugrenzen. Außerdem werde medizinisches Personal weiterhin auch im Bereich der Corona-Bekämpfung eingesetzt.

Kinder mit Auffälligkeiten sind als erste untersucht worden

Immerhin hat man Prioritäten gesetzt. Welche, erläuterte Thomas Hecker, kommissarischer Leiter des Mülheimer Gesundheitsamtes, jetzt im Bildungs- und im Sozialausschuss. So habe man alle Kinder vorgezogen, die wegen möglicher Schulschwierigkeiten bereits gemeldet waren, etwa über das Jugendamt oder die Kindergärten. Auch Kinder, die in den Eingangsgesprächen der Grundschulen Auffälligkeiten gezeigt haben, seien bereits untersucht worden.

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Anschließend sollten alle anderen folgen, doch aufgrund des coronabedingten Shutdowns wird dies nach Einschätzung des Gesundheitsamtes nicht mehr vor Beginn des neuen Schuljahres zu schaffen sein. Viele andere Kommunen seien ebenso betroffen, berichtet Hecker. Auch der Städtetag habe sich schon mit dem Problem befasst. Gelöst werden soll es möglichst NRW-weit, „doch bisher gibt es noch keine Regelung von Seiten des Landes“, so Hecker. „Ob man es bis ins neue Schuljahr zieht oder ein reduziertes Untersuchungskonzept fährt, ist noch nicht geklärt.“