Mülheim. Am Ende wird es eine satte Bauverzögerung, aber die Macher vom „The O.“ in Mülheims Innenstadt lassen sich die Laune dadurch nicht verderben.
Der Eröffnungstermin war für Herbst 2019 angekündigt worden, doch Sanierung und Umbau des alten Woolworth-Hauses in Mülheims Innenstadt zum „The O.“ gestalteten sich aufgrund des Denkmalschutzes tückischer als gedacht. Jetzt sieht Architekt Ralph Linge-Boom Licht am Ende des Tunnels.
„Wann endlich wird die hässliche Baustelle beendet? Sie ist wirklich seit Monaten - eigentlich seit Jahren - ein riesiges Ärgernis und nimmt in letzter Zeit immer mehr Platz am Ende der Schloßstraße in Anspruch“, ärgerte sich zuletzt eine Bürgerin über den „Schandfleck, der die ohnehin nicht gerade attraktive Innenstadt weiter ins Abseits drängt“.
Zahnarztpraxis soll als erste Mieterin zum 1. Juni einziehen
Tatsächlich muss Investor Christian Schweckhorst einen langen Atem beweisen. Mieter-Akquise, vor allem aber der Denkmalschutz haben sich als höhere Hürden erwiesen als gedacht. Laut Architekt Linge-Boom ist nun aber doch der Horizont in Sicht: Zum 1. Juni soll die erste Mieterin in das 1928 von Hugo von Othegraven (deshalb „The O.“) erbaute Haus einziehen: eine Zahnarztpraxis.
Für Anfang Juli ist nun der Einzug des „Hausarztzentrums“ um die Allgemeinmediziner Jörg Ralf Sroka, Lutz Krammenschneider, Alexander Grebel und Dieter Schade geplant. Sie verlagern ihre Praxis von der Leineweber- zur Schloßstraße.
Noch kein Franchise-Nehmer für Apotheke gefunden
Noch keinen Einzugstermin kann Linge-Boom für die geplante Apotheke im Erdgeschoss nennen. Für eine „Easy Apotheke“ sei noch kein Franchise-Nehmer gefunden, sagt er. Möglicherweise wirkt hier auch hemmend, dass es im nahen Umfeld schon zahlreiche, auch neu eröffnete Apotheken gibt. Auf drei Etagen soll zudem eine moderne Physiotherapiepraxis einziehen, das sei nur noch „eine Frage von ein paar Monaten“, so Linge-Boom, „im Sommer sollen sie drin sein“.
Den Lastenaufzug am unteren Ende der Schloßstraße wird es noch so lange geben, bis alle oberen Etagen bezogen sind. Der Investor plant immer noch eine große Eröffnungsparty, falls die Corona-Pandemie es zulässt. Es gäbe sicherlich etwas zu feiern, wäre es doch mit enormem finanziellen Aufwand gelungen, eine Problem- und zudem Schlüsselimmobilie in Mülheims Innenstadt nicht nur zu retten, sondern enorm aufzuwerten. Auch wenn sich ursprüngliche Ziele, in Parterre etwa eine namhafte Systemgastronomie oder eine Modekette anzusiedeln, mangels Interesse nicht realisieren ließen.
„Ich bin happy damit, wenn wir es gut durchziehen in den nächsten Wochen“
Architekt Linge-Boom bleibt trotz der langen Bauzeit sein frohes Gemüt. „Sehr gut, sehr flüssig“ laufe es nun, da die schwierigen Denkmal-Auflagen gemeistert seien. „Ich bin happy damit, wenn wir es gut durchziehen in den nächsten Wochen“, sagt er.