Mülheim. Mehr Schilder und eine Umlaufsperre am Franziskushaus sollen kurzfristig den Konflikt abschwächen. Hat die Verwaltung Maßnahmen hinausgeschoben?

Die Verwaltung will den konfliktreichen Leinpfad stärker gegen unerlaubte Radfahrer abriegeln. In der Bezirksvertretung kündigte sie an, kurzfristig das Radfahrverbot deutlicher zu beschildern und eine zusätzliche Umlaufsperre auf Höhe des Franziskushaus zu errichten. Allerdings zeigte sich auch: Seit drei Jahren liegt ein Prüfauftrag für höhere Verkehrssicherheit unbearbeitet auf dem Verwaltungstisch.

Antrag für höhere Verkehrssicherheit seit 2017 auf dem Tisch

Den Antrag vom Juni 2017 förderte Hansgeorg Schiemer (CDU) unvermittelt zutage und rügte scharf, dass der damals einstimmige Beschluss offenbar weder von der Verwaltung noch von der Politik verfolgt wurde. Laut Antrag sollte die Stadt schon vor drei Jahren prüfen, inwiefern die Beschilderung und die Kontrolle durch Ordnungskräfte verbessert werden kann. „Ich erwarte dazu einen Bericht in der nächsten Sitzung“, forderte Schiemer.

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Ob jedoch der Konflikt zwischen Fußgängern und unerlaubten Radfahrern durch Sperren gelöst werden kann, bezweifelte nicht nur die Verwaltung – ganz verhindern könne man es nicht, ohne auch etwa Rollstuhlfahrer auszugrenzen. Auch Oskar Oberowski (SPD) zeigt sich skeptisch, „dass Schilder helfen“. Die Genossen wollen stattdessen den Leinpfad verbreitern lassen. Ein solcher paralleler „Radsteg“ entlang des Pfads wäre kostspielig. Obarowski brachte die 2027 anstehende IGA ins Spiel. Der Radweg könnte mit Projektmitteln der Bundesgartenschau umgesetzt werden.

Vorschlag einer Fahrradstraße könnte Lösung sein

Einen Geldstopfen für das löchrige Haushaltssäckel erhoffte gar die MBI, wenn die Stadt das zwischen Luisental und Mendener Brücke unerlaubte Radeln regelmäßig kontrolliere und deftige Bußgelder verhänge, „dann hätten wir einen netten Betrag“, vermutete Eva-Annette Klövekorn. Doch hier schob selbst Kämmerer Frank Mendack einen Riegel vor: Zum einen lasse sich der Bereich nur mit viel Personal überwachen, zum anderen habe das Ordnungsamt auch noch andere Aufgaben, und nicht die, für volle Kassen zu sorgen.

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Allerdings steht mit dem Vorschlag einer Fahrradstraße an der Mendener Straße und Dohne eine mögliche Lösung bereit – wenn auch wohl nur langfristig. Denn dazu muss zuvor die Landesstraße zur Gemeindestraße umgewidmet werden. Der Fahrradbeauftragte Helmut Voss stellte jedoch in Aussicht, dass man die Situation für Fahrradfahrer auf dem Zubringer kurzfristig mit einem durchgehenden Tempo 30 entschärfen könnte.