Mülheim. Die Alzheimergesellschaft Mülheim richtet einen “telefonischen Besuchsdienst“ ein. Denn vielen Angehörigen geht es in der Corona-Krise schlecht.

Die Corona-Pandemie bedeutet für viele ältere Leute: Rückzug. Menschen mit Demenz und deren Angehörige leiden darunter besonders, stellt die Alzheimergesellschaft Mülheim fest - und bietet deswegen nun einen telefonischen Besuchsdienst.

Denn: Tagespflegestellen sind geschlossen, Angehörigengruppen ebenso. "Von Teilnehmern der Angehörigencafés am Scharpenberg und in Styrum wird mir zurückgemeldet, wie schlecht es im Moment den Menschen mit Demenz, vor allem aber den Angehörigen geht", berichtet Peter Behmenburg von der Alzheimergesellschaft. "Wie sehr einfach mal ein normales Gespräch fehlt."

Trauer und Unruhe bei vielen Demenzkranken

Viele Angehörige - rund um die Uhr gefordert - seien inzwischen am Ende ihrer Kräfte. Viele Demenzkranke vermissen ihre Tagespflegegruppe, "sind sehr traurig und unruhig", so Behmenburg.

Daher bietet die Alzheimergesellschaft ab sofort den telefonischen Besuchsdienst an. Koordiniert wird das Ganze vom Regionalbüro "Alter und Pflege": Dort kann man sich melden unter 0203-2982016, wenn man angerufen werden möchte. Die Telefonate finden regelmäßig zu festen Zeiten statt, wann es den Angehörigen am besten passt: "Viele knicken abends ein", weiß Behmenburg aus vielen Gesprächen. Die erfahrenen Ehrenamtler, die dann anrufen, sollen aber nicht nur Kummer und Sorgen teilen, sondern auch praktische Anregungen geben, die den Alltag erleichtern.