Mülheim. Bevor die Gottesdienste auch in Mülheimer Gotteshäusern Ende Mai starten können, müssen Sicherheitsvorkehrungen in den Kirchen getroffen werden.
Die evangelischen Gemeinden bereiten nach den Lockerungen der Coronaschutz-Vorgaben die Wiederöffnung ihrer Kirchen vor. „In Mülheim wollen wir dazu schrittweise vorgehen“, erklärt Superintendent Gerald Hillebrand. Auch die drei katholischen Pfarreien stecken in den Vorbereitungen für die Wiederaufnahme der Gottesdienste. „Das ist eine ganze Menge Arbeit und dauert daher etwas“, so Christopher Frieling, Referent des Stadtdekanates.
Zuerst will man die „offene Kirche“ in Mülheim anbieten
Der Superintendent hat den evangelischen Kirchengemeinden empfohlen, zunächst wieder die „offene Kirche“ anzubieten, das sind bestimmte Zeiten, zu denen Gläubige individuell die Gotteshäuser aufsuchen können, um dort zu beten, eine Kerze anzuzünden und eventuell dargebotene Musik zu hören. „Präsenzgottesdienste in bekannter Form fassen wir zu Pfingsten wieder ins Auge“, so Hillebrand. Über die konkreten Öffnungszeiten und Gottesdienstangebote einer evangelischen Kirchengemeinde entscheide das jeweilige Presbyterium vor Ort. Die Online-Angebote könnten parallel zur Öffnung der Kirchen weiterhin genutzt werden.
Ähnlich ist es bei den Katholiken geplant. Ab dem kommenden Montag öffnet man die Kirchen für einige Stunden zum persönlichen Gebet, heißt es. Nähere Informationen gebe es auf den Internetseiten der Pfarreien, die ohnehin die Wiedereröffnung selber regelten. Ein erster großer - pfarreiübergreifender - Gottesdienst ist für den 21. Mai (Himmelfahrt) geplant - im Autokino am Flughafen. „Am Wochenende danach wollen wir mit den Gottesdiensten in unseren Kirchen starten - allerdings soll es langsam wieder anlaufen“, kündigt Christopher Frieling an.
Anmeldesystem für Gottesdienste entwickeln
„Uns schmerzt es sehr, so lange auf die vertraute Gottesdienstfeier zu verzichten. Gerade jetzt möchten wir natürlich trösten und Gemeinschaft anbieten. Aber Gesundheit geht immer vor Schnelligkeit“, erklärt Gerald Hillebrand. „Ein fester Bestandteil unseres Gemeindelebens hat einfach allen gefehlt“, zieht der Referent des Stadtdekanats, Christopher Frieling, Bilanz. Obwohl es Video-Angebote gab. Jetzt allerdings müsse man erst prüfen, wie man die Hygiene-Grundsätze umsetzen könne in jeder Kirche. Auch ein Anmeldesystem für die Gottesdienste gelte es zu entwickeln, man müsse zudem ehrenamtliche Ordner finden.
Über die konkreten Öffnungszeiten und Gottesdienstangebote entscheidet das jeweilige Presbyterium vor Ort. Jeder Besucher ist gebeten, mindestens beim Betreten und Verlassen der Kirche eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen und jederzeit die bekannten Mindestabstände zu anderen Personen einzuhalten. Auf Gemeindegesang im Gottesdienst soll verzichtet werden. Außerdem sollen Teilnehmendenlisten erstellt werden, damit mögliche Infektionsketten nachvollziehbar sind. Die Gemeinden werden darauf achten, dass die Sicherheitsvorschriften eingehalten werden. Außerdem stellen sie am Eingang eine Händewaschgelegenheit und/oder Desinfektionsmittel bereit.
Mithilfe von Besuchern erbeten
Taufen und Trauungen
Auch Taufgottesdienste oder Trauungen sind in den evangelischen Kirchen prinzipiell wieder möglich, unterliegen aber den gleichen Regeln wie Sonntagsgottesdienste.
Wie diese in den katholischen Pfarreien geregelt sind, muss dort erfragt werden. Die Trauerhallen auf den Friedhöfen sind zurzeit noch geschlossen, Abschied genommen wird nur am Grab.
Superintendent Hillebrand bittet die Gottesdienstbesucher die Gemeinden bei der Umsetzung der Vorgaben zu unterstützen: „Aus den erforderlichen Mindestabständen resultiert eine je nach Kirche unterschiedliche Höchstzahl von Besuchern. Die Gemeinden sind gebeten, den Zugang entsprechend zu beschränken. Dafür bitten wir um Verständnis. Bitte helfen Sie ihrer Gemeinde durch rücksichtsvolles Verhalten, die erforderlichen Hygienemaßnahmen umzusetzen.“