Mülheim. Trotz der Corona-Pandemie eröffnet die Camera Obscura in Mülheim eine neue Fotoausstellung. Ab Sonntag kann man sich dort virtuell umschauen.
Die Bottroper Halde Haniel wirkt im Gegenlicht einer goldenen Sonne wie ein flacher Scherenschnitt. Ein Fahrradfahrer scheint darauf wie auf Messers Schneide zu balancieren. Mirko C. Fernandez hat diesen Augenblick in einem klaren wie präzisen Foto erfasst, das nun Sinnbild der neuen Ausstellung der Mülheimer Fotowerkstadt geworden ist: Minimalismus.
In 27 großformatigen Arbeiten inszenieren 13 Frauen und Männer der Gruppe das vermeintlich Einfache. Mal ist es ein einsamer Pelikan auf einem Salzsee. Vera Selhorst hat diesen scheinbar nur aus weißen Schattierungen bestehenden Moment erfasst, der eine spirituelle Ruhe ausstrahlt. Mal ist es der Ausschnitt einer grau asphaltierten Straße mit einer weißen Linie. Auf den ersten Blick eine Reduktion auf geometrische Formen und Farben. Beim näheren Betrachten aber gewinnt die porige Beschaffenheit der Fahrbahn an Aufmerksamkeit.
Arbeiten von 13 Autodidakten
So haben die 13 Autodidakten vielfältige Positionen des Minimalistischen geschaffen und zu einer Ausstellung zusammengefügt, die in diese Corona-Zeit passt: Rückbesinnung auf das Wesentliche, Entschleunigung und Ruhe finden. Und auch das passt hinein: Die Ausstellung ist nur virtuell zu finden, denn an ihrem geplanten Ort – dem Museum der Camera Obscura – ist es aktuell aufgrund der Pandemie nicht möglich.
Das Mülheimer Stadtmarketing hat sie daher ins Internet verlagert. Seit Sonntag, 3. Mai, ist sie zu sehen auf www.camera-obscura-muelheim.de/das-museum/ausstellungen/.