Mülheim. Ein 21-jähriger Mülheimer hatte 2019 Steine auf die A40 geworfen. Vor dem Landgericht Duisburg hat der psychisch Kranke Mann die Tat gestanden.
Der Mülheimer, der wegen zweifachen versuchten Mordes vor dem Landgericht Duisburg steht, hat am zweiten Verhandlungstag ein Geständnis abgelegt. Durch seinen Anwalt ließ der 21-Jährige vortragen, er habe am Vormittag des 6. Oktober 2019 in der Nähe der Straße im Beckerfeld in Winkhausen von einer Fußgängerbrücke aus Steine auf Autos geworfen, die unter ihm auf der A 40 in Richtung Duisburg unterwegs waren.
„Es ist alles richtig, was mir vorgeworfen wird“, hieß es in der verlesenen Erklärung. „Es tut mir wirklich leid. Ich bin froh, dass niemand verletzt wurde.“ Sein Mandant, der unter einer geminderten Intelligenz und einer schweren seelischen Störung leiden soll, könne nicht Lesen und Schreiben, berichtete der Verteidiger.
21-Jähriger lebt in betreuter Einrichtung in Mülheim
Seit vielen Jahren konsumiere der Beschuldigte, der zuletzt in einer betreuten Einrichtung in Mülheim lebte, verschiedene Drogen. Weibliche Stimmen hätten ihm befohlen, am Tattag zwei Steine aufzuheben und auf die Autos zu werfen. Sein Mandant, so der Anwalt, habe sich „durch die Stimmen bedrängt und von Autos und deren Fahrern verfolgt gefühlt“.
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„Ich habe jemanden auf der Brücke gesehen“, berichtete eine 27-jährige Oberhausenerin, die mit ihrer Mutter unterwegs war. „Er holte aus und warf einen Stein.“ Sie habe instinktiv reagiert. „Als etwas auf mich zuflog, bin ich auf die linke Spur gezogen.“ Sie habe sofort die Polizei verständigt.
Angeklagter entschuldigt sich bei Autofahrerinnen
„Als ich auf die Brücke zufuhr, warf da jemand einen Stein“, erinnerte sich eine 43-jährige Mülheimerin, deren Sohn mit im Auto saß. „Ich konnte gerade noch ausweichen.“ Zum Glück sei auf der Autobahn kein sehr dichter verkehr gewesen. „Ich wollte erst nicht zur Polizei. Ich dachte, den kriegt man eh nie.“ Doch als sie am nächsten Tag von der Festnahme des Steinewerfers hörte, habe sie sich ebenfalls bei der Polizei gemeldet, so die Zeugin. Mit leiser Stimme entschuldigte sich der 21-Jährige im Gerichtssaal bei den beiden Frauen.
Nach bisheriger Planung könnte das Verfahren am kommenden Montag beendet werden. Letzter Punkt der Beweisaufnahme wird ein psychiatrisches Gutachten sein. Es soll der Kammer dabei helfen, abschließend über die Schuldfähigkeit des 21-Jährigen zu entscheiden und darüber, ob er zum Schutz der Allgemeinheit dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden muss.