Mülheim. Startet der Schulbetrieb in Mülheim wieder nach den Osterferien? Dazu will das Land NRW am Mittwoch informieren. Die Spannung ist groß.
Mülheimer Schüler, Eltern, Lehrer - alle blicken gespannt auf den Mittwoch. Dann tagen Länder und Bund erneut auch zum Thema "Schulöffnung nach den Osterferien".
Die Vorschläge und die Meinungen sind geteilt. Auch die der wissenschaftlichen Berater - etwa der Leopoldina Forschungsgemeinschaft oder des Robert-Koch-Institutes sowie der Fachverbände. Sollen die Jüngsten zuerst wieder zur Schule gehen oder die Ältesten, die vor Abschlussprüfungen und Abitur stehen? Ist es mit Blick auf die Infektionszahlen überhaupt schon angesagt, den Schulbetrieb wieder aufzunehmen? Wie können Hygieneregeln vor Ort eingehalten werden?
Mülheimer Schulen: Eng an Vorgaben des Landes halten
"Wir haben uns gedanklich schon darauf vorbereitet, haben Szenarien entworfen, aber nicht im Detail geplant. Es stehen viele Fragen im Raum, wir hoffen, dass wir am Mittwoch einige Antworten erhalten werden und dann sofort aktiv werden können", sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Schon vor Wochen habe man zumindest Handtücher, Seife, Desinfektionsmittel für die Schulen besorgt. Bei der Wiederaufnahme des Schulbetriebes werde man sich eng an die Vorgaben des Landes halten.
Auf genaue Richtlinien vom Land hofft man auch in den Schulen. Donnerstag oder Freitag wolle man das weitere Vorgehen festlegen, heißt es beispielsweise in der Willy-Brandt-Gesamtschule. Vermutlich würden die Schulen nämlich erst am Donnerstag offiziell informiert.
Ob sich bis kommenden Montag ein Fahrplan erstellen lasse, sei fraglich. "Ich glaube nicht, dass die Schulen am Montag plangemäß wieder öffnen", so Mathias Kocks, stellvertretender Schulleiter. Vieles sei noch so unausgegoren. Aktuell befasst man sich mit den bestehenden Hygieneregeln, checkt, ob und wie diese ausreichend sind oder erweitert werden müssten.
Mülheim: Ältere und vorerkrankte Lehrer fallen in den Schulen weg
Mit den bisher geltenden Hygiene- und Putzplänen beschäftigen sich auch die Grundschulen. "Am Donnerstag sind wir vom Schulträger dazu aufgefordert worden. Noch in dieser Woche sollen wohl Begehungen der Schulen stattfinden, bei denen zusätzliche Hygienevorkehrungen festgelegt werden", sagt Nicola Küppers, Leiterin der GGS am Dichterviertel. Sie überlege zurzeit, wo es im Gebäude kritische Stellen mit erhöhter Infektionsgefahr gebe - oder wie man die Abstandsregeln umsetzen könne.
Ein weiteres Problem für die Schulen sei zudem, dass Lehrer über 60 oder mit Vorerkrankungen sowie Schwangere wohl nicht arbeiten dürfen. "Da fallen mir gleich drei Klassenlehrer weg, die ich ersetzen muss", so Küppers. Eins sei klar: Gutes pädagogisches Arbeiten, das auf kooperative Lernformen, Partnerarbeit und arbeitendes Handeln setze, werde vorerst wohl nicht mehr möglich sein.