Mülheim. Die Easy Software AG mit Sitz am Mülheimer Hauptbahnhof hat ihre Expansionspläne auf Eis gelegt. Der Finanzvorstand benennt die Gründe dafür.
Nach dem Rauswurf ihres Vorstandsvorsitzenden Dieter Weißhaar legt die Easy Software AG ihre Expansionspläne in Mülheim erst einmal auf Eis.
„Die Situation sehe ich gegenwärtig nicht problematisch“, sagte der neue Finanzchef Oliver Krautscheid unserer Redaktion. Weißhaar hatte im Interview vor gut einem Jahr angekündigt, am Heimatstandort wachsen zu wollen. Im Gespräch waren die zusätzliche Nutzung des Easy-Zwillingstowers am Hauptbahnhof und leere Räume im Gebäude der benachbarten Hauptpost. Weißhaar hatte von konstruktiven Gesprächen mit der Mülheimer Stadtverwaltung berichtet.
Wachstumsziele konnten 2018 und 2019 nicht erreicht werden
Nachdem der bisherige Easy-Chef gehen musste, sieht die neue Führung aktuell keinen Anlass, in Mülheim räumlich zu wachsen. „Die Aussagen meines ehemaligen Kollegen bezogen sich auf die Zukunft, in der eine Verdopplung des Umsatzes angestrebt wurde“, erklärt Finanzvorstand Krautscheid, der bis Februar Aufsichtsratsvorsitzender der Software-Schmiede war. „Diese Strategie ging aber in 2018 und 2019 nicht auf.“
Der Manager verweist zudem auf die anhaltende Corona-Krise. „Derzeit arbeiten aufgrund der Ausgangsrestriktionen durch das Corona-Virus alle Mitarbeiter aus dem Homeoffice und es funktioniert gut.“ Krautscheid zeigt sich angetan von „nettesten Fotos“, die Mitarbeiter von ihren Heimarbeitsarbeitsplätzen ins Easy-Intranet stellten.
Easy hatte Vertriebsabteilung an die Mellinghofer Straße ausgelagert
„Die Stimmung ist gut. Unsere Betriebsvereinbarung zum mobilen Arbeiten hilft, hier eine moderne Arbeitswelt zu ermöglichen“, betont Krautscheid. Überdies seien ohnehin etliche Beschäftigte „häufig beim Kunden oder arbeiten in einer von zehn deutschen Niederlassungen und Büros“ der Easy AG. Der Finanzchef: „Der neu erworbene Standort in Leipzig zieht in Büros um, die fast doppelt so groß sind wie das bisherige.“
Nach früheren Angaben arbeiten von den rund 380 Mitarbeitern 180 in der Easy-Zentrale am Hauptbahnhof. Da der Platz dort begrenzt war, hatte das Unternehmen die Vertriebsabteilung zwischenzeitlich an die Mellinghofer Straße verlagert. Im vergangenen Jahr hatte das Software-Unternehmen bekannt gegeben, eine Professur zur Erforschung Künstlicher Intelligenz an der Hochschule Ruhr West auf drei Jahre zu stiften.