Mülheim. . „Uns wird das Geschäft nicht ausgehen.“ Optimistisch blickt die Easy Software AG aus Mülheim in die Zukunft. In der Zentrale ist es schon zu eng.
Hohe Wachstumsziele von durchschnittlich 12,5 Prozent im Umsatz hat sich die Easy Software AG gesteckt, die Digitalisierung lässt die Software-Schmiede mit Sitz am Hauptbahnhof äußerst optimistisch in die Zukunft blicken. Aktuell sucht das Unternehmen nach einer Möglichkeit, die Zentrale in Mülheim zu vergrößern. Vorstandschef Dieter Weißhaar zeigt sich optimistisch, dass dies mit Unterstützung der Stadtverwaltung gelingt.
Der Kritik aus dem Unternehmerverband zum Trotz sieht Weißhaar, seit September 2018 Chef im roten Easy-Tower, überhaupt keinen Anlass dafür, sich über mangelnde Unterstützung seitens der Stadt zu beklagen. Im Gegenteil, er sagt: „Die Stadt ist extrem engagiert, wir fühlen uns gut begleitet.“ Der Kontakt zu Wirtschaftsförderung und Baudezernat sei gut und man sei im Gespräch wegen der Erweiterungswünsche der AG.
Easy Software sucht weitere Räumlichkeiten
Dabei stellt Weißhaar klar, dass Easy entschlossen sei, am Standort zu bleiben. Gar betont er, dass dem Unternehmen die Nähe zu Hauptbahnhof und Radschnellweg wichtige Standortfaktoren seien. Was die Erweiterung möglicherweise schon auf zwei Varianten einschränkt: Entweder breitet sich Easy auf das benachbarte Bürogebäude aus, in dem die Sozialagentur sitzt – oder es gibt Überlegungen, Leerstand im Gebäude der Hauptpost zu nutzen. Darauf angesprochen, lächelt Weißhaar – und schweigt.
Nach erfolgter Restrukturierung beschäftigt Easy aktuell 375 Mitarbeiter. Rund 180 davon arbeiten am Standort Mülheim. Der zwischenzeitlich an die Mellinghofer Straße ausgelagerte Vertrieb wird aktuell wieder ins Haus geholt. Easy-Chef Weißhaar will weg von konzernähnlichen, hin zu schlanken Strukturen. Das passe mehr zum mittelständischen Software-Unternehmen, sorge für Agilität und sei nebenbei kostengünstiger.
Gute IT-Fachleute sind hier leichter zu finden
Am Standort Mülheim hängt Weißhaar. Er betont die enge, im Feld der Künstlichen Intelligenz noch ausbaufähige Kooperation mit der Hochschule Ruhr West. Auch sieht er sich im Wettbewerb um Fachkräfte im Ruhrgebiet „gut aufgehoben“. Im Gegensatz zu den IT-Standorten in München oder Hamburg sei die Arbeitsmarktsituation hier noch entspannt. Um gute IT-Fachleute stehe die AG nicht so stark im Wettbewerb wie andernorts, die Mieten für potenzielle Mitarbeiter seien hier nicht allzu hoch. Die Region punkte mit „tollem kulturellem Angebot“, mit dem sie sich hinter München, Berlin oder Hamburg nicht verstecken müsse.
Das Unternehmen selbst hat sich zur Aufgabe gemacht, sich noch stärker als attraktiver Arbeitgeber zu profilieren. Moderne Teamarbeit, mobiles Arbeiten auch von Zuhause aus, das Fördern sozialen Engagements der Mitarbeiter – auch dies, so Weißhaar, sei wohl Grund für die niedrige Personalfluktuation. Regelmäßig laden Easy-Führungskräfte acht bis zehn Mitarbeiter zu Kaminabenden ins „Franky’s“ ein. Zuletzt diskutierten Werksstudenten in entspannter Atmosphäre beim Abendessen mit den Chefs.
Spezielles Förderprogramm für Frauen
Hausintern gibt es zudem ein Förderprogramm für Frauen, mit Trainings und Coachings. Das Ziel sei, „Frauen in allen Positionen zu fördern“, sagt Kommunikationschefin Lisa Skelnik, selbst aus den eigenen Reihen die Karriereleiter hochgestiegen. Die IT-Branche sei nach wie vor eine Männerdomäne, so Vorstandschef Weißhaar. Easy will den Frauenanteil von aktuell rund 20 Prozent steigern.
„Da geht noch mehr“, sagt Skelnik. Ihr Vorstandsvorsitzender sieht das mit Blick auf die fortschreitende Digitalisierung auch für die Gesamtentwicklung des Software-Unternehmens: „Uns wird das Geschäft nicht ausgehen.“
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Die Easy Software AG entwickelt seit 1990 Software-Produkte zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen in vielerlei Branchen. Kleinere mittelständische Unternehmen gehören ebenso zu den Kunden wie etwa die Commerzbank, der Axel Springer Verlag oder Drogeriemarkt-Riese Rossmann. 12.800 Installationen hat Easy aktuell am Markt.
Die AG ist mittlerweile in 60 Ländern aktiv. Internationale Tochterfirmen haben ihren Sitz in Europa, Asien und den USA.
Ende 2018 kaufte Easy die Apinauten GmbH aus Leipzig hinzu – für sie ein bedeutender Technologiezukauf im stark wachsenden Cloud-Geschäft. Weitere Informationen: easy-software.com