Mülheim. Erneut hat sich Mülheims Stadtdirektor per Videobotschaft zur Corona-Krise an die Bürger gewandt. Er sagt: „Die Situation ist weiter gefährlich.“
„Die Situation ist weiter gefährlich“, richtet Mülheims Stadtdirektor Frank Steinfort zur Corona-Lage einen erneuten Appell an die Bürger, das Kontaktverbot einzuhalten. Zustände wie am vergangenen Wochenende in der Müga will die Stadt nicht tolerieren. Sie droht mit einer Sperrung.
Am Montagabend hatte sich Steinfort mit einer weiteren Videobotschaft an die Bürger gewandt. Er mahnte die Bürger, sich durch die aktuellen Diskussionen zu möglichen Lockerungen der Einschränkungen im öffentlichen Leben nicht verleiten zu lassen zu denken, die Lage sei schon im Griff. Sie sei „weiter ernst“, so der Stadtdirektor.
31 Strafanzeigen am Wochenende wegen Verstößen gegen das Kontaktverbot
Polizei und Ordnungsamt hatten sich am Samstag veranlasst gesehen, die Müga komplett zu räumen, weil sich dort zu viele Menschen auf engem Raum aufhielten. Wegen Verstößen gegen das Kontaktverbot hatten die Behörden am Wochenende in Mülheim 31 Strafanzeigen gefertigt.
Die Müga könne zum Spazierengehen gerne genutzt werden, so Steinfort. „Ein dauernder Aufenthalt“ dort sei aber nicht gestattet. Würden das etliche Bürger weiter missachten, „müssen wir die Müga vielleicht schließen“. Seine Androhung verband Steinfort mit einem Lob für die vielen Mülheimer, die sich an die Regeln halten.
Stadt will vor allem Betreuer und Pfleger von alten Menschen testen
In seiner Videobotschaft erklärte Steinfort, dass die Stadt bei ihrem Bemühen, die Pandemie einzudämmen, „auf einem guten Weg“ sei. Mülheim sei im Regierungsbezirk Düsseldorf die Stadt mit den wenigsten Infizierten – und dies sei nicht begründet darin, dass die Stadt weniger als andere teste.
Jetzt, da die Rückreisewelle abgeebbt sei, werde sich die Stadt bei den Tests insbesondere auf diejenigen Helfer in der Stadt konzentrieren, die im engen Kontakt zu Risikogruppen stünden. „Wir versuchen die Betreuer und Pfleger zu erreichen, damit die nicht unsere Alten und Schwachen anstecken“, so Steinfort. Die Stadt werde die Zahl der Tests jetzt steigern. Am Montag hatte es geheißen, dass derzeit im Mülheimer Diagnosezentrum 150 Abstrich pro Tag genommen werden könnten. (sto)