Mülheim. Die Caritas in Mülheim hat alle Einrichtungen für den Publikumsverkehr geschlossen. Die 240 Hauptamtlichen kümmern sich weiter um Ratsuchende.
"Der Mensch im Mittelpunkt.“ Dieses Motto hat sich die vor 100 Jahren von Pastor Konrad Jakobs ins Leben gerufene Caritas gegeben. „Diesem Grundsatz wollen wir auch in Zeiten der Corona-Krise treu bleiben, in dem wir die Grundregel der Sozialarbeit beherzigen: ‚So viel menschliche Nähe wie möglich und so viel Distanz wie nötig‘“, sagt Caritas-Vorstand Martina Pattberg.
Um seine 240 hauptamtlich Mitarbeitenden und seine Klienten vor dem Corona-Virus zu schützen, hat der katholische Sozialverband alle seine Einrichtungen für den Publikumsverkehr geschlossen. Alle Beratungsgespräche finden ausschließlich telefonisch oder online stattt. „Wie kann ich meinem Kind erklären, dass es sich jetzt nicht draußen zum Spielen verabreden kann? Wie und wo können wir Hilfeleistungen beantragen, wenn Arbeits- und Sozialagenturen geschlossen sind? An wen kann ich mich mit meinen persönlichen Sorgen wegen der Corona Krise wenden?“, zitiert Pattberg einige Anfragen
Schichtdienstpläne, damit sich die Mülheimer Mitarbeitenden nicht im Büro begegnen
Die Caritas hat Schichtdienstpläne aufgestellt, damit sich keiner der hauptamtlich Mitarbeitenden mehr mit einem Kollegen ein Büro teilen muss, so dass der Sicherheitsabstand gewahrt bleibt. Außerdem werden Arbeitszeiten so organisiert, dass Kollegen mit kleinen Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen Betreuungszeiten einschieben können. Ein Teil der 130 in der Offenen Ganztagsschule eingesetzten Caritas-Mitarbeitenden hält jetzt die Notfallbetreuung in Grundschulen aufrecht. Andere OGS-Kollegen arbeiten an pädagogischen Freizeittipps für die daheim von ihren Eltern betreuten OGS-Kinder. Ihre Handreichungen sollen in Kürze auf die Internetseite der Caritas gestellt werden: www.caritasmuelheim.de
„Der Betrieb unserer Wohngemeinschaft für psychisch erkrankte Menschen im Josefhaus an der Gracht muss natürlich aufrechterhalten werden. Hier kommt uns zugute, dass die meisten Mitarbeitenden in diesem Bereich keine kleinen Kinder mehr haben. Wie für Pflegeheime, gilt auch für das Josefhaus derzeit ein Besuchsverbot“, erklärt Martina Pattberg. Da auch die tagesambulanten Beratungs- und Betreuungsdienste für psychisch erkrankte Menschen mit einem Betretungsverbot belegt sind, halten die in diesem Bereich tätigen Caritas-Kollegen telefonischen Kontakt mit ihren Klienten und deren gesetzlichen Betreuern. Für Notfälle ist eine Betreuung gewährleistet.
Ehrenamtlich Mitarbeitende der Mülheimer Caritas bieten ihre Hilfe an
„Aus dem Kreis unserer ehrenamtlich Mitarbeitenden, das sind für den Stadtverband insgesamt rund 100 Personen, habe ich Signale der Hilfsbereitschaft empfangen“, sagt die für die ehrenamtlichen Caritas-Kollegen und die Gemeindecaritas zuständige Monika Schick-Jöres. „Zurzeit sind alle Hilfebedarfe, etwa beim Einkaufsdienst für Senioren, abgedeckt. Aber wir stehen mit der Stadt, dem Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) und mit den anderen Sozialverbänden in einem stetigen Austausch und können personelle Ressourcen mobilisieren, sobald sich neue Hilfebedarfe auftun“, erklärt Schick-Jöres.
HISTORISCHER JAHRMARKT ABGESAGT
Die Caritas-Zentrale im Zentrum St. Raphael, Hingbergstraße, ist unter 0208-300080 derzeit montags bis donnerstags, 8.30 Uhr bis 14.30 Uhr, sowie freitags von 8.30 Uhr bis 14 Uhr erreichbar.
Der dort für den 25. April geplante Historische Jahrmarkt zum 100. Geburtstag der Mülheimer Caritas muss aufgrund der aktuellen Lage abgesagt werden.
Weitere und fortlaufende Informationen finden sich auf der Internetseite: www.caritas-muelheim.de