Mülheim. Die Aktiven des Mülheimer Netzwerkes „4330hilft“ sind jetzt in blauen Shirts unterwegs. Diese werden auch verkauft, zugunsten der Corona-Hilfe.
Um älteren, kranken, besonders gefährdeten Menschen durch die Corona-Krise zu helfen, hat sich frühzeitig eine Facebook-Gruppe gebildet: „#4330hilft“. Bei diesem Namen ist wiederum ein anderer Mülheimer aufmerksam geworden: „4330 - das sind wir doch“, sagt Jörn Gedig. Und schon sitzt er selber mit im Boot.
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Kurz zur Erinnerung: Jörn Gedig betreibt den Laden „4330 Mülheim“ an der Wallstraße, der spezialisiert ist auf bedruckte Klamotten für Lokalpatrioten und generell für Ruhrgebietsfans. Notgedrungen musste auch er sein Geschäft schließen, hält aber den Onlineshop aufrecht.
Alle Helfer bekommen einheitliche T-Shirts
Neuestes Produkt aus seinen Produktions- und Lagerräumen auf der Delle sind dunkelblaue T-Shirts mit weißer und hellgrüner Aufschrift: „4330 hilft“. Damit werden zuallererst die Ehrenamtlichen eingekleidet, die sich der Facebook-Kampagne angeschlossen haben. Nach Auskunft von Daniel Zschocke, einem der Initiatoren, haben sich schon über 100 Helfer gemeldet, mehr als 80 seien mit Personalausweis offiziell registriert.
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Die Idee, Einsätze im Einheitslook zu absolvieren, gefällt ihm: „Das könnte vor allem älteren Leute, die wir besuchen, etwa Sicherheit und Vertrauen geben“, meint Zschocke. Die ersten Prototypen waren etwas wärmere Sweater, künftig soll es aber nur noch klassische, kurzärmelige T-Shirts geben. Vielleicht sind die Freiwilligen noch froh darüber, falls sich die Corona-Krise bis in die warme Jahreszeit hinzieht.
Erlös aus dem Online-Verkauf wird für Hygieneartikel verwendet
Die Shirts für die Helfer werden von der Medl gesponsert, stehen also kostenlos zur Verfügung. Gleichzeitig kann man die Aktions-Shirts ab sofort im Onlineshop 4330mh.de erwerben. Für 14,90 Euro pro Stück in den Größen S bis 4XL. Der Versand ist kostenlos. Die Bestellungen sollen persönlich ausgeliefert werden. Auf diese Weise kann jeder und jede das Projekt „4330hilft“ unterstützen.
Lange Helferliste
Zu den ersten, die hier in der Stadt eine Corona-Nachbarschafthilfe auf die Beine gestellt haben, gehörten am 13. März die Mülheimer Jusos. Mittlerweile stehen dort etwa 45 Leute auf der Helfer*innenliste, melden die Jusos stolz.
Rund 90 Menschen, die Unterstützung brauchen bei Einkäufen, Apothekengängen oder Hunderunden, hätten sich bislang gemeldet.
Auch die Jusos haben sich dem Bündnis „Nachbarn helfen“ angeschlossen, das von der Stadt Mülheim und dem CBE koordiniert wird.
Die kompletten Einnahmen sollen in Hygieneartikel investiert werden, insbesondere Desinfektionsmittel, Handschuhe und Mundschutzmasken. Auch jede Sachspende ist hochwillkommen und wird in der Facebookgruppe bejubelt. Beispielsweise hat ihnen eine Mülheimer Gebäudereinigungsfirma in dieser Woche 16 große Flaschen Handdesinfektion geschenkt und sieben Packungen Toilettenpapier.
Schokohasen für die Feuerwehr
Aber auch die „4330hilft“-Mannschaft hatte in diesen Tagen etwas zu verteilen. Kistenweise Schokohasen und andere Ostersüßigkeiten wurden zu den beiden Feuerwachen gebracht sowie zum Evangelischen Krankenhaus und St. Marien-Hospital. Bei allen Pflege- und Rettungskräften, Ärzten und Feuerwehrleuten wollte man sich im Namen der ganzen Stadt bedanken. Die Süßigkeiten haben örtliche Supermärkte zur Verfügung gestellt. Für Daniel Zschocke ist jetzt schon klar: „Auf Ostern hat dieses Jahr sowieso keiner Lust.“