Mülheim. Auch das Mülheimer Tierheim stellt die Corona-Krise vor eine neue Situation. Besucher können nicht mehr kommen, Tier-Vermittlungen laufen weiter.
Das Mülheimer Tierheim muss sich in der Corona-Krise umstellen: Besucher dürfen nicht mehr kommen, die ehrenamtlichen "Gassigeher" holen sich ihre Hunde am Eingang ab, ohne das Tierheim zu betreten. Die Tier-Vermittlungen laufen allerdings weiter - wenn auch in viel kleinerem Rahmen.
"Glücklicherweise haben wir derzeit nur einen sehr kleinen Tierbestand", sagt Tierheimleiterin Marion Niederdorf. Das sei zu Jahresbeginn im ersten Quartal auch meistens so. Voller wird es erfahrungsgemäß erst wieder im Mai/Juni, wenn die jungen Katzen abgegeben würden. Fundtiere werden derzeit natürlich auch aufgenommen. Aber diese wurden zuletzt auch alle wieder von den Besitzern abgeholt, so Marion Niederdorf.
"Bruno" darf noch nicht zu den neuen Haltern in Mülheim
Die Tierheim-Hunde benötigen trotz der Corona-Krise ihren Ausgang. Zur vereinbarten Zeit werden die Hunde draußen angebunden, die Gassigeher holen sich die Tiere ab, binden sie später wieder an. Einer der Tierheim-Mitarbeiter bringt den Hund dann in den Zwinger zurück. Dazu gehört auch "Bruno", der eigentlich schon vermittelt ist.
Seine künftigen Halter gehen mit ihm spazieren, doch mit nach Hause nehmen dürfen sie den American Stafford-Mix noch nicht: Aufgrund seiner Eltern fällt der dreijährige Rüde unter § 3 des Landeshundegesetzes. Halter benötigen für solche Hunde unter anderem ein Führungszeugnis. Aber auch das dauere im Moment etwas länger, so Marion Niederdorf.
Das Tierheim freut sich weiterhin über Spenden. Sachspenden können derzeit in einer blauen Gitterbox vor dem Tierheim abgegeben werden, die Mitarbeitenden holen die Sachen später ab. "Das funktioniert ganz gut", sagt Marion Niederdorf. Bei der Tiervermittlung ist es allerdings ruhiger geworden. Gerade mal eine Katze sei zu vermitteln und Hunde, für die spezielle Anforderungen gelten - aufgrund ihrer Größe oder weil sie unter das Landeshundegesetz fallen.
Vermittlung, wenn das Tier bei Krankheit abgegeben werden muss
Das Tierheim konnte gerade auch zwei Familien helfen, wo der Hund aufgrund einer schweren Erkrankung der Besitzer nicht mehr gehalten werden konnte. Die Hunde wurden vom Tierheim über Facebook vermittelt. Das komme übrigens öfter vor, so Marion Niederdorf, auch in Vor-Corona-Zeiten. Bisher habe es aber keine Nachfragen wegen der aktuellen Corona-Krise im Mülheimer Tierheim gegeben.
Die Tiere werden versorgt wie zuvor auch, so Marion Niederdorf, da gebe es keinen Unterschied. Die Mitarbeitenden halten Abstand voneinander. Allerdings hat die Tierheimleitung, Marion Niederdorf und ihr Mann Friedhelm, ihre privaten Kontakte auch ganz eingeschränkt.