Mülheim. . Laut Veterinäramt sind 58 „gefährliche Hunde“ in Mülheim registriert. Die Dunkelziffer dürfte hoch sein. Elf Beißattacken in eineinhalb Jahren.
Auch 15 Jahre nach dem Inkrafttreten des Landeshundegesetzes, das in Nordrhein-Westfalen die Zucht und den Handel von Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier verbietet, sind in Mülheim 58 dieser sogenannten gefährlichen Hunde registriert. Zuzüglich einer angenommen hohen Dunkelziffer an Hunden, die beim zuständigen Veterinäramt nicht gemeldet sind, wie Amtstierärztin Heike Schmalenstöcker-Waldner feststellt.
2003 hatte das Land das neue Gesetz samt Auflagen geschaffen. Angesichts der jüngsten Vorfälle, bei denen ein als gefährlich eingestufter Hund in Hannover zwei Hundehalter zu Tode gebissen hatte und im Odenwald ein Kind durch einen Mischlingshund zu Tode gekommen war, hatte die CDU zuletzt im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung den aktuellen Stand abgefragt.
Nicht in allen Bundesländern derart strikte Gesetze
Dass es trotz Verbot von Zucht und Handel der benannten Hunderassen und deren Kreuzungen überhaupt noch jene „gefährlichen Hunde“ in Mülheim gibt, erklärt die Amtstierärztin damit, dass nicht in allen Bundesländern derart strikte Gesetze gelten. Über den Zuzug von Hundehaltern, aber auch durch Gesetzesverstöße „sterben die Rassen nicht aus“, so Schwalenstöcker-Waldner.
Zwischen Januar 2016 und Ende Mai 2018 registrierte das Mülheimer Veterinäramt elf Beißattacken von Hunden, bei denen Menschen verletzt wurden. „Die Verletzungen resultierten überwiegend aus dem Eingreifen der Halter in eine Rangelei zwischen den Hunden“, heißt es im Bericht. Im fünf Fällen allerdings sei der Hund von sich aus in die Attacke gegangen. So bei einem Hund, der dreimal auf spielende Kinder losgegangen sei.
Laut Schwalenstöcker-Waldner sind NRW-weit noch 7000 als gefährlich eingestufte Hunde registriert. Es habe aber keine schweren Vorfälle mehr gegeben.