Mülheim. Mülheims Verwaltung schaltet auf Notbetrieb. Der Handel wird eingeschränkt. In der Corona-Krise ist die nächste Eskalationsstufe erreicht.
Am Dienstag verfügte die Stadt weitere Einschränkungen für das öffentliche Leben. Auch der Einzelhandel ist betroffen.
Der Zugang zu Bibliotheken wird geregelt, alle Spiel- und Bolzplätze sind gesperrt. Auch Geschäfte müssen schließen, ausgenommen sind der Lebensmittelhandel, Wochen- und Getränkemärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen, Banken, Poststellen, Frisöre, Reinigungen, Abhol- und Lieferdienste (auch Getränke und Speisen), Waschsalons, Zeitungsverkaufsstellen, der Großhandel sowie Märkte für (Garten-)Bau und Tierbedarf.
Restaurants und Co. müssen um 15 Uhr schließen
Für den Betrieb sind Auflagen festgelegt, ebenso für Restaurants, Imbissbetriebe und Betriebe mit Mittagstisch, die nun nur noch von 6 bis 15 Uhr geöffnet sein dürfen.
Auch Mülheims Verwaltung fährt ihren Betrieb ab Mittwoch runter. Schon früh am Dienstag fiel die Entscheidung, die Behörde mindestens bis zum 19. April nur im Notbetrieb arbeiten zu lassen, fast ohne Publikumsverkehr.
Eine Stadtverwaltung fast ohne direkten Bürgerkontakt
Auf ihrer Webseite muelheim-ruhr.de hat die Verwaltung dezidiert aufgelistet, wie einzelne Ämter, Abteilungen oder Einrichtungen überhaupt noch erreichbar sein werden - auch auf waz.de sind alle Einzelheiten nachzulesen. So ist die Leitstelle des Kommunalen Ordnungsdienstes nur noch unter der Rufnummer 455-3275 erreichbar, andere Abteilungen der Allgemeinen Gefahrenabwehr unter 455-3209.
Auch das Ausländeramt arbeitet nur noch eingeschränkt, ablaufende Aufenthaltstitel gelten vorerst fort. Einkassierte Führerscheine schickt die Stadt per Post zurück an Bürger. Von der Stadt einzuziehende Führerscheine können nicht mehr in Empfang genommen werden. Betroffene Bürger sollen sich telefonisch melden.
Trauungen nur noch mit Brautpaar, Trauzeugen und Fotograf
Auch werden Bürger, die Kontakt zum Tierheim, zum Veterinäramt und zur Lebensmittelüberwachung suchen oder Anliegen im Gewerbe- oder Straßenverkehrsrecht haben, gebeten, per Mail oder Telefon Kontakt mit der Stadt aufzunehmen. Auch das Bürgeramt sagt bereits vereinbarte Termine ab. An- oder Abmeldungen von Kraftfahrzeugen sind bei der Stadt nur noch online möglich.
Auch das Standesamt fährt seine Bürgerdienste runter. Sterbefälle werden weiter beurkundet, Geburten beurkundet nur noch ein Kurierdienst, der zum Ev. Krankenhaus kommt (Ausnahme Hausgeburten). Terminierte Trauungen sollen stattfinden, aber nur noch im Standesamt und nur mit Brautpaar, Trauzeugen und Fotograf. Neue Termine werden nicht vereinbart. Ansonsten gilt auch hier: ausschließlich Mail- oder Telefonkontakt.