Mülheim. Angesicht zunehmender Unruhe in der Bürgerschaft mahnt die Stadt Mülheim zu Besonnenheit. Das Diagnosezentrum wurde am Montag überrannt.
Rund um das städtische Corona-Diagnosezentrum sollen sich laut Stadtsprecher Volker Wiebels im Laufe des Montags mitunter tumultartige Szenen ereignet haben. Die Stadtverwaltung mahnt die Bürger, trotz der Coronavirus-Pandemie besonnen zu bleiben.
Ordnungsamt und Polizei hätten am Montag ausrücken müssen, um das eigens für Corona-Tests eingerichtete Diagnosezentrum auf dem Saarner Kirmesplatz zu schützen, so Wiebels in einem Gespräch mit dieser Redaktion. "Das Diagnosezentrum ist am Montag von rund 200 Leuten überlaufen worden", so der Stadtsprecher.
Für Test im Diagnosezentrum ist Überweisung nötig
Dabei gilt die Regel: Das Diagnosezentrum ist nur Anlaufstation für Bürger, die nach einer Abklärung mit einem Arzt per Überweisung zum Corona-Test geschickt werden. Offenbar machen sich aber immer mehr Bürger ohne Überweisung nach Saarn auf und verlangen einen Test.
"Die Leute werden langsam panisch", stellt Wiebels fest. Kräfte von Ordnungsamt und Polizei hätten am Montag per Megafon-Ansprache deutlich machen müssen, dass das Diagnosezentrum nur Patienten mit Überweisung offen steht. Deeskalierende Maßnahmen seien nötig gewesen, um die Lage im Griff zu halten.
Stadtsprecher: Bürger gefährden Funktionsfähigkeit des Zentrums
Solch ein Ansturm wie am Montag schwäche die Funktionsfähigkeit des Diagnosezentrums, appelliert Wiebels an die Bürger, nicht einfach nach Saarn zu kommen, wenn jemand Beschwerden habe. Auch komme es vor, dass Bürger Geld böten, um sich testen zu lassen. Auch das sei ausgeschlossen. "Wer aber in Gefahr ist, wird getestet", sagt Wiebels. Nur sei dies vorab mit einem Hausarzt abzuklären.
Auch heute wird das Diagnosezentrum von Ordnungskräften, der Polizei und Feuerwehr gesichert, um den Betrieb für die ernsthaften Fälle nicht zu gefährden. Im Diagnosezentrum arbeiten auf Honorarbasis sechs Mediziner, die ihren Ruhestand für die gute Sache unterbrochen haben.