Mülheim. Die Mülheimer sind bekannt für freiwilliges Engagement. Auch in Corona-Zeiten wollen viele helfen. Die erste Facebook-Gruppe dazu gibt es schon.
Mit zwölf bestätigten Corona-Fällen beginnt die Woche in Mülheim, viele weitere werden sicher noch folgen. Gleichzeitig sind erste Ideen da, wie man sich gegenseitig unterstützen kann. Eine davon: die neue Facebook-Gruppe #4330hilft.
Seit Freitag ist dieses Netzwerk online, ins Leben gerufen wurde es unter anderem von Sue Riahi-Guardado und Daniel Zschocke, die auch hinter der Gruppe „Du weißt, dass du auch Mülheim kommst“ stehen. Schnell haben sich unter dem neuen Hashtag fast 200 Mitglieder versammelt.
Facebook-Netzwerk organisiert Einkäufe und Gassi-Runden
#4330hilft möchte Menschen aus Risikogruppen unterstützen: ältere Leute, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen oder geschwächtem Immunsystem. Wie Sue Riahi-Guardado erläutert, sollen auf diesem Wege vor allem Einkäufe organisiert werden und das Gassigehen mit Hunden, damit die Betreffenden vorläufig zu Hause bleiben können. Wird kontrolliert, ob jemand wirklich diese Hilfe braucht? „Natürlich.“
Kontakt zu #4330hilft
Die Gruppe #4330hilft steht auch allen zur Verfügung, die sich nicht auf Facebook bewegen. Wer Unterstützung haben möchte, kann sich telefonisch melden unter 0208-309-95454.
Persönlich erreichbar sind die Helfer dort voraussichtlich montags, mittwochs und samstags von 9 bis 18 Uhr. Ansonsten läuft ein Anrufbeantworter. Die Mailadresse lautet: info@4330hilft.de.
Momentan befindet sich die Gruppe noch im Aufbau, „vieles muss noch abgeklärt und organisiert werden“, so die Administratorin. Beispielsweise wird ein Sachkundenachweis benötigt, wenn jemand größere Hunde ausführen möchte. Aktuell suchen sie vor allem Freiwillige, die den Telefondienst übernehmen können.
Credo-Gemeinde bietet Lebensmittel-Lieferservice in Saarn
Christlich motiviert ist die Aktion der freikirchlichen Credo-Gemeinde in Saarn: Sie startet ab sofort einen kostenlosen Lebensmittel-Lieferservice für ältere oder kranke Menschen im Stadtteil, in Zusammenarbeit mit Rewe Lenk an der Düsseldorfer Straße. Nach Angaben der Gemeinde haben sich spontan fast zehn Freiwillige gefunden, die den Leuten die Einkäufe bis an die Wohnungstür bringen wollen.
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Melden können sich alle Saarner, die entweder älter sind als 60 Jahre oder wegen einer Vorerkrankung durch eine Corona-Infektion besonders gefährdet wären. Sie können ihre Bestellung online aufgeben unter corona‐hilfe‐saarn.de, zwischen 9 und 18 Uhr auch unter 01525-9012501 telefonisch oder per WhatsApp.
Koordiniert wird das Ganze von Manuel Rheinschmidt, der als Vikar in der Gemeinde arbeitet. Er sagt, er hoffe, dass die nächsten Wochen stressig werden, weil jede Bestellung dabei hilft, dass sich das Coronavirus nicht weiter in Saarn und Umgebung ausbreiten kann. Der kostenfreie Lieferservice ist allerdings nur für Menschen aus dem Stadtteil gedacht.
Mülheimer Jusos übernehmen Erledigungen für Risikogruppen
Auch die Mülheimer Jusos krempeln die Ärmel hoch. In ihrer Vorstandssitzung am Freitag haben sie beschlossen: „Wir wollen helfen!“ Ab sofort übernehmen sie Einkäufe, Apothekengänge und andere Erledigungen für Menschen, die laut Robert-Koch-Institut als Risikogruppen benannt wurden: ältere Leute, Personen mit Vorerkrankungen zum Beispiel des Herzens, der Lunge, der Nieren, Diabetespatienten, Menschen mit einer Krebserkrankung oder geschwächtem Immunsystem.
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Dieser Service ist ehrenamtlich und kostenlos. Wer Unterstützung braucht oder selbst helfen möchte, kann sich telefonisch unter 0208-4593519, per Mail an info@juso-mh.de oder über die Social-Media-Kanäle an die Mülheimer Jusos wenden. „In Zeiten wie diesen ist es mehr denn je notwendig, dass wir solidarisch miteinander sind“, sagt Juso-Vorsitzende Laura Libera. „Wir möchten unseren Beitrag leisten.“