Mülheim. Kloß im Hals und Räuspern sind Thema der Mülheimer Patientenveranstaltung Doc-Treff. Die lästigen Beschwerden lassen sich oft leicht behandeln.
Ein Gefühl vom „Kloß im Hals“, ein Räuspern zur Befreiung – das kennt jeder, etwa von abklingenden Erkältungen. Wenn sich der Räusperzwang aber so gar nicht legen will, sollte man den Arzt aufsuchen, rät Dr. Slavomir Biedron. Der Hals-Nase-Ohren-Arzt referiert beim nächsten Doc-Treff in der Evangelischen Familienbildungsstätte über ein alltägliches Thema mit ernstem Hintergrund.
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Rund vier Prozent seiner Patienten, schätzt Biedron, kommen mit dem Kratzen im Hals, mit einem Gefühl der Verschleimung, in seine Praxis. Vor allem im Winter. „Dauerndes Räuspern ist beeinträchtigend und störend. Man weiß nicht, was es ist, und macht sich Sorgen.“ Diese sind zwar oft unbegründet und lassen sich beim Arzt meistens abklären, so Dr. Biedron.
Mülheimer Arzt: Nahrungsmittel-Unverträglichkeit kann Räusperzwang auslösen
Gründe für die Reizung im Hals sind vor allem in der kalten Jahreszeit die Heizungs-Luft, die die Schleimhäute austrocknet. Oder eben der längst überstanden geglaubte Infekt, bei dem der Husten, die Entzündung noch nicht ganz zurückgegangen ist. Schwellungen und Reizungen im Halsbereich fördern das Räuspern, gleiches gilt für entzündliches Sekret aus den Nebenhöhlen, das in den Hals abfließt.
Auch Allergien, die die Atemwege betreffen, können einen Räusperzwang auslösen. Wenn dieser häufig nach dem Essen auftritt, so liege das entweder an einer Nahrungs-Unverträglichkeit oder möglicherweise leidet ein Patient auch unter Sodbrennen. „Wenn die Magensäure durch die Speiseröhre bis in den Hals steigt, führt das auch häufig zu einem Kloßgefühl“, erklärt Biedron.
Raucher sind besonders vom Räusperzwang betroffen
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Besonders betroffen vom Räusperzwang sind laut Dr. Slavomir Biedron übrigens Raucher. Auch vermehrter Alkoholgenuss kann zu gereizten Schleimhäuten führen. Menschen, die im Job viel sprechen müssen, können auch mehr Probleme mit Infektionen des Kehlkopfes haben. Auch, wer schnarcht, oder oft unter einer verstopften Nase leidet, hat gereizte Schleimhäute.
Eintritt frei, Platzreservierung möglich
„Kloßgefühl im Hals und Räusperzwang“ ist das Thema beim nächsten Doc-Treff am Mittwoch, 11. März, 18 Uhr, in der Evangelischen Familienbildungsstätte (Scharpenberg 1b).
Der Eintritt ist frei, unter der Rufnummer 3003 333 kann ein Platz reserviert werden. Im Anschluss an seinen Vortrag steht der Mülheimer HNO-Arzt Dr. Slavomir Biedron für Fragen der Besucher zur Verfügung.
Der Doc-Treff ist die Patientenveranstaltung des Mülheimer Doc-Net, dem Netzwerk der niedergelassenen Haus- und Fachärzte in der Stadt.
Vergrößerte Mandeln, Zysten auf der Schleimhaut des tieferen Rachens oder vielleicht auch ein Fremdkörper wie eine versehentlich verschluckte Fischgräte können zudem das Kloßgefühl und den Räusperzwang verursachen. „Das geht im schlimmsten Fall bis zu einer Erkrankung mit bösartiger Natur“, so Dr. Biedron, der bei andauerndem Räuspern oder auch längerer Heiserkeit zum Besuch einer HNO-Praxis rät: „Gerade, weil man die Beschwerden dort sehr einfach und schnell abklären kann.“ Hals-Nasen-Ohren-Ärzte untersuchen dann endoskopisch den Kehlkopf und den tieferen Rachen. „Da kann der HNO-Arzt mehr sehen als der Hausarzt“, erläutert Dr. Biedron.
Einfache Hausmittel können gegen den Räusperzwang helfen
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Meistens, beruhigt HNO-Arzt Biedron, findet der Experte dann nicht mehr als gereizte Schleimhäute aufgrund einer noch nicht abgeklungenen Erkältung. Und das ließe sich leicht behandeln: „Gurgeln Sie mit lauwarmem Salbei- oder Kamillentee“, so seine Empfehlung. „Befeuchten Sie die Raumluft und trinken Sie mehr Flüssigkeit.“ Denn „wegräuspern“ lasse sich nichts, das Räuspern sei ein Reiz, dem man möglichst auch nicht immer nachgehen sollte. „Nehmen Sie sich lieber etwas Wasser für unterwegs mit“, empfiehlt der Experte.