Mülheim. In einer Patientenveranstaltung informieren Mülheimer Ärzte über Gelenkprothesen. Ein neues Knie- oder Hüftgelenk kann Lebensqualität verbessern.
Arthrose im Knie- oder Hüftgelenk kann die Lebensqualität und den Alltag von Betroffenen stark einschränken. Über die Möglichkeiten und Fortschritte der Gelenkersatzmedizin können sich Interessierte in der nächsten „Aktuellen medizinischen Stunde“ in der Contilia Akademie des St. Marien-Hospitals am Donnerstag, 28. November, 17 Uhr, informieren.
Endoprothetik zum Anfassen im Mülheimer St. Marien-Hospital
Die Experten aus der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Prof. Dr. Marcus Jäger (Direktor), Dr. Gerrit Gruber (Sektionsleiter Endoprothetik) und Dr. Ulrich Pfeiffer (Chefarzt der Belegklinik für Orthopädie), referieren unter anderem über Diagnosen und Möglichkeiten des Kniegelenkersatzes, zeigen Endoprothetik zum Anfassen und stellen sich gemeinsam mit den Besuchern die Frage, ob in Deutschland zu viele Gelenke implantiert werden. Zu letzterem hat Direktor Marcus Jäger eine klare Meinung. „Es gibt sehr große regionale Unterschiede, und manchmal stellt sich sogar eher die Frage, ob zu wenig implantiert wird.“
Denn wenn eine Operation zu spät erfolge, könne das zum Nachteil des Patienten sein. Außerdem, so Jäger, käme es zu höheren Folgekosten für das Gesundheitssystem. Die Experten betonen jedoch auch, dass eine Operation nicht immer das Mittel der ersten Wahl sein muss und in manchen Fällen ebenso konservative Behandlungsmethoden in Frage kommen. „Wir möchten die Betroffenen informieren, wann der beste Zeitpunkt für eine Implantation gekommen ist, damit auch nach der Operation wieder die bestmögliche Mobilität der Patienten hergestellt werden kann“, erklärt Dr. Gerrit Gruber.
Endoprothetik-Technik hat sich über die Jahrzehnte weiter entwickelt
Die Endoprothetik hat sich in den letzten 15 Jahren enorm weiter entwickelt. Die Techniken wurden immer weiter verfeinert. Brauchte der Patient früher bei der großen Operation meist ein bis zwei Bluttransfusionen, so sind die Zugangstechniken heute wesentlich behutsamer. Auch die Vorbereitung der Patienten und die Reha im Anschluss an die Operation haben deutlich an Stellenwert gewonnen. So gäbe es heute eine Leggings, die mit Hilfe von Sensoren die Bewegungen des Patienten nach einer Operation aufzeichnen und Ärzten so eine Rückmeldung geben.
Um Anmeldung wird gebeten
Für die Veranstaltung in der Contilia Akademie im St. Marien-Hospital können 75 Plätze zur Verfügung gestellt werden.
Interessierte Teilnehmer werden gebeten, sich telefonisch unter 0208 3050 oder direkt an der Pforte des St. Marien-Hospitals anzumelden. Bei großem Interesse wird es eine zweite Veranstaltung geben.
Die Reha kann so also optimal an den Patienten angepasst werden. Aber nicht nur die operative Praxis hat sich weiterentwickelt. Auch in der Materialforschung wird ständig daran gearbeitet, die Implantate zu optimieren. In einem deutschlandweiten Endoprothesen-Register werden alle Produkte, die bei Operationen eingesetzt werden, eingetragen und dann geschaut, was hat sich bewährt und was nicht. Auch dieses Thema wird bei der Patientenveranstaltung thematisiert. Nach und zwischen den Vorträgen haben die Besucher wieder die Möglichkeit Fragen zu stellen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Krankenhaus
In der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des St. Marien-Hospitals arbeitet ein Team aus insgesamt 20 Ärzten. Rund 100 Betten stehen zusammen mit der Wirbelsäulen- und Unfallchirurgie zur Verfügung. Die Abteilungen arbeiten interdisziplinär zusammen. So werden etwa ältere Patienten, die für eine Endoprothetik ins St. Marien-Hospital kommen, zusätzlich durch die Mitarbeiter des Zentrums für Altersmedizin versorgt.