Mülheim. Lieblingsläden liegen oft direkt vor der Haustür, im eigenen Viertel. Erstes Beispiel: das Deko-Fachgeschäft „Stilvoll“ in Mülheim-Saarn.

Viele Innenstädte haben ein Problem: Sie drohen zu veröden, der Leerstand ist groß, die Geschäfte, die da sind, sind häufig austauschbar und in jeder deutschen City zu finden. Ein Blick in die Stadtteile kann sich lohnen, denn häufig verstecken sich dort die kleinen, inhabergeführten Läden, die mit Individualität und persönlicher Note punkten können. Man muss nur wissen, wo man sie findet.

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Als Saarnerin bummel ich natürlich gerne durchs Saarner Dorf. Besonders angetan hat es mir der Laden „Stilvoll“. Denn getreu dem Motto „My Home is my Castle“ möchte ich mich zuhause wohl fühlen. Es ist mein Rückzugsort, ein Ort an dem ich gerne bin. Dazu gehört natürlich auch ein gewisses Ambiente. Schöne Sachen für die Wohnung, die nicht jeder hat, die auch meine Persönlichkeit widerspiegeln.

„Nichts, was man braucht, aber alles, was schön ist“

Deshalb mag ich kleine Geschäfte mit Wohnaccessoires, die sich abheben von dem, was man in den großen Einrichtungshäusern sieht. „Wir haben nichts, was man braucht, aber alles, was schön ist“, beschreibt Birgit Bringsken das Konzept ihres Geschäftes an der Düsseldorfer Straße. Kissen, Decken, Möbel, aber auch Taschen, Schmuck, Gürtel und Wohnaccessoires. Im „Stilvoll“ gibt es einfach alles, was das Deko-Herz begehrt.

Mit dem Laden einen lange gehegten Traum erfüllt

Vor fast acht Jahren hat sich die Mülheimerin mit „Stilvoll“ einen lange gehegten Traum erfüllt. „Mein Mann und ich wollten uns beide beruflich verändern und haben diesen Schritt dann gewagt.“ Zugegeben, ganz günstig ist ein Einkauf im „Stilvoll“ nicht. Dafür darf man bei Birgit und Joachim Bringsken aber auch eine gewisse Qualität erwarten.

Diese Goldringe kann man individuell zusammenstellen.
Diese Goldringe kann man individuell zusammenstellen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Vieles ist handgemacht, Einzelstücke können auch im Auftrag angefertigt werden. „Wir arbeiten ganz bewusst mit kleineren Manufakturen zusammen, bei denen noch vieles von Hand gefertigt wird und unter fairen Arbeitsbedingungen entsteht“, beton Inhaberin Bringsken. „Außerdem ist uns wichtig, dass ein Großteil unserer Ware aus der Region kommt und nicht ,made in Fernost’ ist.“

Persönlicher Kontakt zu Lieferanten ist wichtig

Nicht ganz aus der Region, dafür aber mit einer langen Tradition, kommt die „Gmunder Keramik“ aus Österreich. Seit 1492 werden in der Manufaktur von Hand bemalte Unikate hergestellt und sind echte Hingucker. Der persönliche Kontakt zu den Lieferanten sei ebenso wichtig, wie der zu den Kunden. Und die kennt Birgit Bringsken in der Regel ganz gut.

In Birgit Bringskens Geschäft gibt es auch „Gmunder Keramik“ aus Österreich: von Hand bemalte Unikate.
In Birgit Bringskens Geschäft gibt es auch „Gmunder Keramik“ aus Österreich: von Hand bemalte Unikate. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Auch an mich kann sich die sympathische Mülheimerin bei unserem Treffen sofort erinnern. Auch an das, was ich gekauft habe. „Natürlich ist die Beziehung zu unseren Kunden eine ganz andere als in großen Warenhäusern“, meint Bringsken. „Wir haben viele Stammkunden, werden auch weiterempfohlen, oder manches spricht sich einfach von ganz allein herum.“

Beratung auf Wunsch auch bei den Kunden zu Hause

Wenn es gewünscht wird, kommt Birgit Bringsken auch zu den Kunden ins Haus und gibt Anregungen, in Bezug auf Veränderungen oder neue Einrichtungen. Dass die Mülheimerin ein Händchen dafür hat, beweist sie regelmäßig in ihrem Geschäft im Saarner Dorf, das sie immer wieder neu bestückt und dekoriert.

Dass ihre Kundschaft zum größten Teil weiblich ist, sei in der Branche normal. „Männer kommen eher, wenn sie ein Geschenk brauchen oder als Begleitung von Kundinnen“, sagt Bringsken und fügt schmunzelnd hinzu: „Da kommt bei manchen Deko-Artikeln schon mal der Satz: ,Das kann ich dir auch selber machen’.“ Wie viele Versprechen davon eingelöst worden sind, vermag die Einrichtungsexpertin nicht zu sagen.

Wir suchen Lieblingsläden in Mülheim

Haben Sie in ihrem Stadtteil einen Lieblingsladen? Falls ja: Was macht diesen Laden so besonders? Warum gehen Sie dort gerne hin? Ist es die Atmosphäre? Sind es die Inhaber, die dieses Geschäft einzigartig machen?

Erzählen Sie uns von Ihrem schönsten Laden: Melden Sie sich unter 4430831, per Mail an redaktion.muelheim@waz.de oder direkt in der Redaktion Mülheim, Eppinghofer Straße 1-3.