Mülheim. Die Stadt lässt alle Mülheimer Schulhöfe regelmäßig kontrollieren. Über 5700 Platzverweise haben die Teams in einem halben Jahr ausgesprochen.
Schulhöfe sind ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche auch nach dem Unterricht. Doch auch wenn sie nach Schulende von der Stadt freigegeben sind, ist dort längst nicht alles erlaubt. Um zu kontrollieren, was nach Feierabend der Hausmeister auf den Schulhöfen passiert, setzt die Job Service GmbH (JSG) im Auftrag des städtischen Immobilien-Service seit 15 Jahren drei Teams ein, die bis in den späten Abend unterwegs sind. Allein zwischen Juli 2019 und Januar 2020 haben sie über 5700 Leute der Schulhöfe verwiesen.
Mülheimer JSG hat vier Fahrer plus Ein-Euro-Jobber angestellt
„Die Zahlen sind seit Jahren konstant hoch“, sagt JSG-Prokurist Dirk Göckeritz, der das Projekt „Betreutes Spielen“ seit 2005 organisiert. Der Name des Projektes klingt etwas kindlich, sind es doch vor allem trinkende und laute Jugendliche, die gemaßregelt werden müssen. Auf allen städtischen Schulhöfen sind die JSG-Mitarbeiter unterwegs – das sind insgesamt über 50. Die Schwerpunktschulen, etwa das Schulzentrum an der Lehnerstraße in Saarn, die Grundschule am Muhrenkamp, die Realschule an der Mellinghofer Straße, werden zwei- bis dreimal täglich angefahren.
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„Ab 20 Uhr muss da Ruhe sein“, sagt Göckeritz. Unter der Woche sind seine Mitarbeiter bis 22 Uhr unterwegs, freitags und sonntags bis 23 Uhr und samstags sogar bis Mitternacht. Vier Fahrer hat die JSG nach dem Teilhabe-Chancen-Gesetz angestellt, unterstützt werden sie von Ein-Euro-Jobbern.
Teams haben 1400 parkende Autos in sechs Monaten auf Schulhöfen registriert
„Wir sind regelmäßig unregelmäßig“, sagt Göckeritz. Die JSG beobachtet die Schwerpunkte, reagiert auf Verschiebungen, versucht, die Spitzenzeiten abzufangen, wenn reger Betrieb auf den Schulhöfen herrscht. „Wir arbeiten da nach dem Verdrängungsprinzip.“
Es sind nicht nur der Lärm, der Dreck, die zerschmetterten Flaschen, die zum Problem auf den Schulhöfen werden. Über 1400 parkende Autos haben die Teams im vergangenen halben Jahr registriert, an Orten, wo sie gar nicht hingehören. „Die Sportler dürfen nicht bis vor die Hallen fahren, machen es aber trotzdem“, sagt Göckeritz. Seine Mitarbeiter stellen die Kennzeichen fest, geben sie ans Ordnungsamt weiter. Konsequenzen hat das nicht zwingend: „Es gibt Leute, die wir immer wieder darauf hinweisen müssen.“