Mülheim. Der Mülheimer Filmemacher Alexander Waldhelm arbeitet am Drehbuch für seinen dritten Film. Der Zweite, ein Krimi, hat Ende des Jahres Premiere.
Filmemacher Alexander Waldhelm („Pottkinder - ein Heimatfilm“) hat wieder Neues zu berichten. Die schlechte Nachricht zuerst: Sein zweiter Film, ein Krimi mit dem Titel „Beziehungen - kein schöner Land“, kann nun doch nicht wie vorgesehen im Mai starten. Die Premiere in der Essener Lichtburg muss auf Ende des Jahres verschoben werden.
Schnittcomputer wurde nicht geliefert
Nicht die Dreharbeiten, sondern Schwierigkeiten beim Schnitt, haben die Fertigstellung des Films verzögert. „Unserem Cutter fehlte der entsprechende Schnittcomputer. Der musste erst bestellt werden und die Auslieferung dauerte“, berichtet der Mülheimer Regisseur. Man sei daher nun drei Monate im Verzug. „Den Filmstart in die Sommerferien zu verlegen, wäre aber Quatsch. Da geht ja keiner ins Kino“, so Waldhelm. Deshalb wird es wohl November/Dezember werden, bis die spannende Story auf der Leinwand zu sehen ist.
Kein Grund, Pause zu machen: Das Energiebündel plant - das ist die gute Nachricht - schon seinen dritten Film. In der Weihnachtszeit schrieb er am Drehbuch, zu zwei Dritteln ist die Geschichte auch schon fertig. „Es wird eine Komödie“, verrät er. Das Thema umreißt er auch schon: Es geht um einen jungen Reporter bei einer kleinen Lokalzeitung – und um die Dinge, die ihm im Arbeitsalltag so begegnen. „Zwischen Vereinsjubiläum, Stadtratssitzung und Umfrage in der Fußgängerzone“, sagt Alexander Waldhelm augenzwinkernd.
Auf eigene Erfahrungen zurückgegriffen
In gewisser Weise kann Waldhelm da auf eigene Erfahrungen zurückgreifen. Er arbeitete selbst mal als freier Mitarbeiter bei einer Regionalzeitung. Szenen aus dem Redaktionsalltag, die ihm jetzt wieder einfallen und gefallen, halten Einzug ins Drehbuch.
„Beispiele gibt es einige: Ich denke zum Beispiel an den Besuch des Prinzenpaares im Karneval. Den fand ich kurios und komisch“, erinnert er sich. So mancher Journalist, der in der Story auftauche, sei ein Typ, entspreche dem Klischee.
„Darf ich das so schreiben?“ lautet der Titel des neuen Streifens, in dem der Filmemacher noch professioneller vorgehen will als bisher. Drehte er bislang mit Laien und Kabarett-Promis wie Gerburg Jahnke, Volker Pispers, René Steinberg oder Uwe Lyko, so hat er diesmal schon einen gelernten Schauspieler als Hauptdarsteller gewonnen. Gedeon Höfer, der lange in Mülheim lebte, ist frischgebackener Absolvent der „Wiesbadener Schule für Schauspiel“. Derzeit spielt er als Gast auch am dortigen Hessischen Staatstheater.
Junger Schauspiel-Profi übernimmt Hauptrolle
Zusammengearbeitet haben die beiden Männer bereits: Bei „Pottkinder“ wirkte Höfer hinter der Kamera mit, bei „Beziehungen - kein schöner Land“ übernahm er eine kleine Rolle. Nun also die Hauptrolle. „Wir drehen im Sommer 2021 in Mülheim, Essen, Oberhausen und Duisburg“, kündigt Waldhelm an. Für sein nächstes Werk gewinnen möchte er auch wieder einige alte Bekannte. „Bei der Premiere meines zweiten Films ergibt sich vielleicht die Gelegenheit, den einen oder anderen Promi zu überreden.“
Erstmals möchte sich der kinoaffine Familienvater auch um Fördermittel bemühen. Seine Filmproduktionsfirma ist mittlerweile eine GmbH – eine wichtige Voraussetzung für die Antragstellung. Bei der Filmstiftung NRW wird er zunächst um eine Drehbuchförderung beantragen. Außerdem werde er wieder einige Monate damit zubringen, nach Sponsoren für das Projekt zu suchen.
Vorwiegend lustig soll es zugehen in „Darf ich das so schreiben?“, zwei ernstere Aspekte werden aber auch anklingen. Es geht um die ungewisse Zukunft der Printmedien in der heutigen Zeit und um den Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören.