Mülheim. Gerburg Jahnke, Uwe Lyko, Fritz Eckenga und viele andere haben eine Szene im zweiten Streifen des Mülheimer Filmemachers Alexander Waldhelm.
Wenn sich Gerburg Jahnke, Uwe Lyko alias Herbert Knebel, Andy Brings sowie Bandmitglied Slick Prolidol in der Hochschule Ruhr West (HRW) die Klinke in die Hand geben, kann das eigentlich nur eins bedeuten: Es ist Promi-Drehtag für den neuen Film von Alexander Waldhelm. Der Mülheimer Filmemacher konnte, wie schon bei seinem Debütfilm „Pottkinder“, wieder viele prominente Mitstreiter für seinen neuen, den zweiten Film gewinnen.
Auch Volker Pispers, Fritz Eckenga, Kai Magnus Sting und Norbert Heisterkamp sind mit von der Partie. Für die Dreharbeiten für den Krimi „Beziehungen – kein schöner Land“ wurden am Sonntag Räume der HRW für die letzten Dreharbeiten in ein Polizeipräsidium umgewandelt. Dort muss eine aufgebrachte Gerburg Jahnke einem nervigen Kripobeamten (gespielt von Rene Steinberg) erklären, warum sie ihren Nachbarn, einen Imker, verprügelt hat.
Andy Brings und Bandkollege Slick Prolidol als Straßenmusiker
Andy Brings und Bandkollege Slick Prolidol sind als Straßenmusiker wegen Ruhestörungen und unflätigen Verhaltens verhaftet worden. Und Uwe Lyko wird als Kultfigur Herbert Knebel in einer typischen Szene im Film zu sehen sein, die wie auf Knebel zugeschnitten ist. „Für mich ist das immer etwas ganz Besonderes mit diesen Leuten zu drehen, denn sie schenken mir für einen Tag ihre Kunst“, zeigte sich Alexander Waldhelm am letzten offiziellen Drehtag dankbar. „Ich weiß das sehr zu schätzen.“
Gerburg Jahnke liebt die Gags in Waldhelms Drehbuch
Gerburg Jahnke musste nicht lange darum gebeten werden, dass sie auch bei Waldhelms zweitem Film eine kleine Rolle spielt. „Ich bewundere Alex sehr dafür, dass er gegen alle Widerstände das Projekt auf die Beine gestellt hat, und man merkt einfach, wie viel Leidenschaft dahinter steckt“, sagt die Kabarettistin. „Und ich liebe diese witzigen, teils versteckten Gags, die Alex in sein Drehbuch eingebaut hat.“
Auch Uwe Lyko unterstützt den neuen Film gerne. „Ich konnte gar nicht anders, denn als Alexander mich gefragt hat, ob ich eine kleine Rolle übernehmen würde, standen wir auf einer Geburtstagsfeier zusammen mit Fritz Eckenga an einem Tisch, der auch schon zugesagt hatte. Wie hätte ich da also ,nein’ sagen können“, sagt Lyko und lacht. „Nein, mal im Ernst. Ich mache das schon gerne für das Projekt, und junge Filmemacher sollten unterstützt werden.“
28 Drehtage an sieben Drehorten liegen hinter dem Team um den jungen Mülheimer Filmemacher. Viel Spaß, aber auch eine Menge Arbeit. Denn Waldhelm ist nicht nur Drehbuchautor und Regisseur, sondern auch Produzent. Das heißt viel Organisation, die schon lange vor den eigentlichen Dreharbeiten beginnt. Und natürlich auch nicht mit der letzten gefallenen Klappe erledigt ist. „Meine Frau ist mir da eine große Unterstützung“, sagt der Vater von vier Kindern. „Während ich mehr oder weniger meinen gesamten Jahresurlaub für die Dreharbeiten nutze, fährt sie mit den Kindern alleine in Urlaub.“
Patricia González Garcia spielt wieder mit
Hauptdarstellerin Patricia González Garcia de Höfer freut sich, dass alle Szenen im Kasten sind und sie jetzt wieder zu ihrer Familie nach Frankfurt kann. „Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, aber nach über fünf Wochen fehlen mir meine Kinder dann schon“, sagt die Amateurschauspielerin, die schon als „Inge Klüsen“ im Film „Pottkinder“ eine Hauptrolle spielte. Im neuen Film verkörpert die Frankfurterin eine Kommissarin, die nicht besonders nett ist und auch schon mal richtig fies sein kann. „Aber in so eine Rolle zu schlüpfen macht doch gerade viel Freude.“
Dreharbeiten für den zweiten Film
„Beziehungen – kein schöner Land“ ist der zweite Kino-Film von Alexander Waldhelm.
Der 42-Jährige hat an der Ruhr-Universität Bochum Film- und Fernsehwissenschaften und Germanistik studiert.
Er arbeitet als Journalist in Jülich und lebt mit seiner Frau und seinen vier kleinen Kindern in Mülheim.
Im Film an ihrer Seite ist Bodo Lacroix, der den netteren Part des Ermittlerduos mimt. Offiziell ist am Sonntag die letzte Klappe gefallen. Nun liegt es an Waldhelm und Cutter Jean Paul Philipp, 16 Terabyte an Daten zu sichten und auszusuchen. Die Premiere ist für Mai nächsten Jahres geplant. Wenn nicht irgendwas dazwischen kommt. Und wie beim Fußball gilt auch für Waldhelm: Nach dem Film ist vor dem Film. Und so hat Waldhelm auch schon Pläne für Film Nummer drei. In „Darf ich das so schreiben?“ soll es um die Arbeit eines Lokalreporters gehen. Aber zunächst muss Waldhelm wieder Urlaubstage sammeln.