Mülheim. Art Obscura plant kulturelle Workshops für Menschen mit und ohne Behinderung. Treffpunkt soll ein Ladenlokal in der Mülheimer City sein.
Der Verein Art Obscura plant für das kommende Jahr ein neues Kunst- und Workshopprojekt unter dem Titel „Grenzen und Brücken“. Für jeweils zwölf Wochen im Frühjahr und im Herbst 2020 mietet der Verein dazu ein Ladenlokal in der Mülheimer Innenstadt an, um dort Workshops, Kurse und Veranstaltungen durchzuführen, berichtet Vereinsvorsitzender Gert Rudolph.
Für Menschen mit und ohne Behinderung
In den Kursen und Workshops sollen sich Menschen mit und ohne Behinderung, die Spaß an gemeinsamen kreativen Tun haben, begegnen und austauschen und kreativ und künstlerisch tätig sein. Die Kunst und das kreative Tun von Menschen mit einer Behinderung will man im Zentrum des Stadtlebens platzieren. Zudem verfolgt man die Absicht, die Bürger zur Auseinandersetzung mit der Kunst und den Künstlern anzuregen.
Konkret geplant sind zunächst eine Kunstgruppe, eine Theatergruppe, ein Survival Art-Projekt sowie eine Musik- und Rhythmuswerkstatt. Die Workshops sollen im Frühjahr unter dem Thema „Grenze“ und im Herbst unter dem Thema „Brücken“ stattfinden. „Mit dieser Themenwahl wollen wir uns auch künstlerisch mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen von Flucht, Migration, Heimat, Individualisierung und Gemeinschaft auseinandersetzen“, sagt Heike Motikat, eine der Organisatorinnen.
Improvisationstheater als Spurensuche
In der Kunstgruppe soll gemalt, gezeichnet und gestaltet werden. Es entstehen unter künstlerischer Anleitung Bilder, Collagen, oder dreidimensionale Arbeiten. Die Teilnehmer der Workshops nähern sich den Themen „Grenzen“ und „Brücken“, indem persönliche Gedanken, Erlebnisse und Gefühle in eine eigene Bildsprache umgesetzt werden. Die Leitung haben Janet Kempken und Joachim Kramer.
Die Theatergruppe soll den Titel „Auf der Suche nach Persönlichkeit und Potenzial“ traqen. Mit der Methode des Improvisationstheaters machen sich die Teilnehmer auf die Suche nach den eigenen inneren Anteilen, die sie sowohl begrenzen, als auch fördern können. Sie gehen auf Spurensuche nach der lebendigen Zeit. Gruppen-Leiterin ist Silke Eumann.
Installationen erzählen Geschichten
Beim Projekt Survival Art geht es um die Arbeit an großen Installationen für den öffentlichen Raum. Ihre Ursprungsform erhaltend, werden Objekte aller Art zu visuell erlebbaren und fühlbaren einzigartigen Kunstobjekten, die auch von den Geschichten und Gefühlen der Gestaltenden erzählen. Ob Möbel, Gegenstände des Alltags, einzelne Bäume oder ganze Parklandschaften: In den Arbeiten und in den Kursen von Kirsten Uecker verwandelt sich wohlbekanntes in etwas gänzlich Neues.
In der Musik- und Rhythmuswerkstatt „Klangbrücken“ soll Schlagwerk- und Klangperformance erarbeitet werden. Zum Einsatz kommen herkömmliche Schlaginstrumente sowie zweckentfremdete Gegenstände des Alltags. Von elektrischen Zahnbürsten bis Küchenutensilien, von Baumarktmaterial bis Metallschrott ist alles möglich. Es wird mit Spaß und unter Leitung von Peter Eisold komponiert.
Ausstellung der Arbeiten bei „KunstMachenLeben“
Alle Kurse werden in einem Ladenlokal in der Innenstadt stattfinden. Der genaue Ort wird im Januar 2020 benannt. Geplant sind jeweils sechs Termine pro Workshop. „Zusätzlich wollen wir in dem Ladenlokal Lesungen, Zimmerkonzerte, Ausstellungen, vorwiegend mit lokalen Künstlern und/oder Künstlern mit einer Behinderung anbieten“, erklärt Heike Motikat. Die in den Kursen entstehenden Arbeiten sollen auf dem nächsten großen Open-Air-Kunstfestival „KunstMachenLeben“ im Jahr 2021 präsentiert werden.
Termine und Infos auf www.art-obscura.de oder www.facebook.com/artobscuraruhr.