Mülheim. In Mülheim stehen drei Immobilien für mehr als zwei Millionen Euro zum Verkauf. Ein Makler erzählt, worauf die Interessenten Wert legen.

Über 800 Quadratmeter Wohnfläche, 29 Zimmer in drei Einheiten, ein eigener See, ein mehr als eineinhalb Hektar großes Grundstück – mit einem Kaufpreis von 3,3 Millionen Euro ist eine exklusive Villa am Uhlenhorster Wald die derzeit teuerste Immobilie auf dem Mülheimer Markt. Aber auf der Suche nach den luxuriösen Wohnmöglichkeiten an der Ruhr finden sich noch einige andere besondere Objekte.

Noch mehr Platz zum Spazieren und das Grüne genießen bietet das zweitteuerste Haus in Mülheim: 21.732 Quadratmeter misst der um das Anwesen liegende Park, der als „eines der schönsten Grundstücke im westlichen Ruhrgebiet“ beworben wird. Gebaut im Jahr 1957 von den Architekten Willi und Frank Bunse, die auch das Rhenag-Gebäude an der Schloßstraße planten, bietet die „Villa Magis“ in Menden mit rund 620 Quadratmetern auf neun Zimmern reichlich Platz.

Mülheimer Luxus-Villen: „Sehr kleiner Käufer-Kreis“

Dazu kommen nochmal rund 245 Quadratmeter Nutzfläche mit einem Schwimmbad und einem Weinkeller im Untergeschoss. Der Dortmunder Makler Ansgar Schwarzwald des Büros Dahler & Company sucht für den Eigentümer einen Käufer für das besondere Objekt. Zahlreiche solcher Luxus-Immobilien befinden sich im Portfolio des Makler-Büros, das sich auf ein exklusives Metier spezialisiert hat.

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„Bei so extrem großen Objekten gibt es natürlich nur einen sehr kleinen Käufer-Kreis“, erklärt Schwarzwald. 2,88 Millionen Euro soll das Haus kosten und wäre es in einem Top-Zustand, könnte man noch deutlich mehr verlangen, sagt der Makler. Allerdings sei die genaue Einschätzung des Marktpreises bei solch großen Anwesen ohnehin schwieriger als bei Standard-Objekten.

„Wer nach Düsseldorf will, zieht nach Düsseldorf“

„In einigen Häusern ist zum Beispiel die Ausstattung sehr hochwertig, war einmal sehr teuer, aber goutiert der Kunde das?“ Die Interessenten kämen aus einem größeren Einzugsgebiet, seien zum Beispiel Geschäftsleute, die neu in diese Region ziehen. Manche kämen aus dem Essener Süden, weil sie dort nicht fündig werden oder weil in der Nachbarstadt die Preise noch einmal deutlich höher liegen.

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Aufgrund der Nähe könnte man meinen, dass auch Interessenten, die in Düsseldorf suchen, bis nach Mülheim vordringen. Dem sei aber nicht so: „Wer nach Düsseldorf will, zieht nach Düsseldorf.“ Obwohl dort die Preise nochmal um 50 Prozent höher seien. Während es bei „normalen“ Immobilien in der Regel drei bis sechs Monate dauert, bis sie verkauft sind, könne es bei solch einem Anwesen auch deutlich länger dauern. „Die Kunden sind sehr anspruchsvoll und wollen am liebsten eine Immobilie in top Zustand, wenn sie so viel Geld in die Hand nehmen.“

Auktion mit exklusiven Objekten im Mülheims teuerster Immobilie

Schöner Wohnen in Mülheim: So sieht der Wohnbereich der zweitteuersten Villa aus.
Schöner Wohnen in Mülheim: So sieht der Wohnbereich der zweitteuersten Villa aus. © WAZ

So steht das teuerste Mülheimer Haus, die 29-Zimmer-Villa am Uhlenhorst, schon seit über zwei Jahren zum Verkauf. Im Dezember 2017 fand dort die Auflösung der herrschaftlichen Villa statt. Bei der Auktion konnten Interessenten zum Beispiel einen original amerikanischen Pokertisch, eine Gepardenskulptur und Lithographien von Gustav Klimt und Paul Klee ersteigern.

Im Vergleich zu den beiden exorbitant großen Häusern ist das drittteuerste Haus in Mülheim mit knapp 400 Quadratmetern fast schon gemütlich. In Speldorf liegt es auf einem 2692 Quadratmeter großen Grundstück, hat neun Zimmer und drei Badezimmer, dazu vier Garagen und 158 Quadratmeter Nutzfläche. Das Besondere: Der offen gehaltene Wohnraum der 2001 gebauten Villa ist 160 Quadratmeter groß. Kostenfaktor: 2,3 Millionen Euro.

Übrigens: Die derzeit teuerste Wohnung in Mülheim gibt es für 1,49 Millionen Euro zu erstehen. Sie liegt in Broich, hat 340 Quadratmeter, fünf Zimmer, einen Wellness-Bereich – und wäre sofort bezugsfrei.