Mülheim. Das Institut der deutschen Wirtschaft hat ein neues Städteranking veröffentlicht. Mülheim schneidet dabei mal wieder nicht sonderlich gut ab.
Im jüngsten Städteranking des Instituts der deutschen Wirtschaft schneidet Mülheim noch einmal schlechter ab als in den Vorjahren.
„Die Stagnation Mülheims wird im Städteranking mal wieder mehr als deutlich“, drückt es die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mülheim & Business noch verhalten aus. Tatsächlich aber steht Mülheim im Vergleich mit 70 anderen deutschen Großstädten insbesondere nicht gut da, wenn der Blick in die Zukunft gerichtet wird.
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Status Quo: Mülheim mit Rang 47 weiterhin Primus im Revier
Das wirtschaftsnahe Institut der Deutschen Wirtschaft listet Mülheim bei der Bewertung des Status Quo zwar wie im Vorjahr als beste Ruhrgebietsstadt auf Platz 47. Doch wird herausgestellt, dass sich der Wirtschaftsstandort wenig dynamisch und zukunftsorientiert präsentiert.
Das Niveau-Ranking, in dem Mülheim jenen 47. Platz belegt, basiert auf der Auswertung von 52 Indikatoren zur Wohn-, Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftssituation in den deutschen Großstädten. Insbesondere punkte Mülheim hier noch mit seiner Lebensqualität, so das Ergebnis der Studie.
Sicherheit und vergleichsweise geringe Zahl der Privatinsolvenzen als Pluspunkte
Relativ wenige Straftaten seien registriert, ebenso punktet Mülheim mit einer vergleichsweise hohen Aufklärungsquote bei Straftaten, mit relativ wenigen überschuldeten Bürgern oder Wegzügen aus der Stadt. Nicht so gut bewertet ist allerdings schon das Niveau am Arbeitsmarkt. Der hohe Altersquotient und das vergleichsweise hohe Pendlersaldo schlagen hier nach den Kriterien der Studie negativ zu Buche.
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Auch am Immobilienmarkt sieht die Studie Schwächen. Insbesondere kritisch wird gesehen, dass Bürger in Mülheim einen vergleichsweise hohen Anteil ihres Einkommens verwenden müssen, um ihre Wohnkosten zu decken.
Verheerende Entwicklung am Arbeitsmarkt: Platz 70 von 71
Insbesondere stellt die Studie Mülheim keine guten Aussichten für die Zukunft aus. In der wirtschaftlichen Dynamik rangiert die Stadt nur auf Platz 63 von 71 (2018: Platz 57) und damit hinter den Revierstädten Dortmund (26), Bochum (46) und Essen (56).
Während die Wirtschaftsstruktur sich in den vergangenen Jahren trotz des hohen Gewerbesteuer-Hebesatzes noch befriedigend entwickelt habe, ist die Entwicklung am Mülheimer Arbeitsmarkt laut Studie verheerend (Platz 70). Das Beschäftigungswachstum der vergangenen fünf Jahre ist weit unterdurchschnittlich, ebenso der Anteil der Beschäftigten an allen erwerbsfähigen Mülheimern. Besonders negativ entwickelt habe sich die Zahl der Hartz-IV-Empfänger.
Studie sieht wenig Potenziale im Mint-Bereich geschaffen
Mit dem Zukunftsindex misst das Städteranking, wie gut deutsche Großstädte auf zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen ausgerichtet sind. Auch hier liegt Mülheim nur auf Platz 60, hinter Bochum (35), Essen (38) und Dortmund (41). Als besondere Schwächen zählt die Studie die vergleichsweise geringe Beschäftigtenzahl in der Kultur- und Kreativwirtschaft auf, ebenso das Potenzial an Beschäftigten im Mint-Bereich.