Mülheim. Die Einrichtung zusätzlicher OGS-Gruppen ist laut Verwaltung nicht möglich. Es gibt nicht genug Platz. 122 Kinder bleiben vorerst unversorgt.
Zum Schuljahr 2020/21 sollen zunächst keine zusätzlichen OGS-Gruppen an den Mülheimer Grundschulen eingerichtet werden. So geht es aus einer Vorlage der Verwaltung hervor, über die der Rat der Stadt allerdings am 7. November noch diskutieren und dann abstimmen soll.
Der Bedarf an OGS-Plätzen, der durch die Anmeldungen der Erstklässler im Oktober deutlich geworden ist, und die eingeschränkten räumlichen Möglichkeiten an den Grundschulstandorten, lassen aus Sicht der Fachverwaltung keine andere Option zu. Denn: Zwar gibt es mehr Interessenten als freiwerdende Plätze, es könne aber an keiner Schule eine neue OGS-Gruppe mit 20 Kindern gebildet werden. Und 20 gelte bisher als Mindestgröße. Darauf sei auch die personelle Besetzung durch die Stadt und die Träger ausgerichtet.
Eine neue Gruppe müsste 20 Kinder haben
Bleibt die Zahl der OGS-Plätze wie bisher, sind rein rechnerisch derzeit noch 122 Schulneulinge stadtweit unversorgt. „Die Möglichkeit, dass diese Kinder zum nächsten Schuljahr doch noch in den Offenen Ganztag aufgenommen werden, wird aber weiterhin von der Verwaltung verfolgt“, heißt es. Dies könne jedoch nur „unter Einbeziehung der Schulen und einer optimierten Raumnutzung sowie unter Zustimmung der Kooperationspartner Caritas, Diakonie und Stöpsel erfolgen“.
An vielen Standorten gebe es schlicht keinen Raum für eine Erweiterung der OGS. Die betroffenen Schulleitungen hätten auf Nachfrage erklärt, dass insbesondere die Infrastruktur für die Mittagsverpflegung nicht ausreiche. Dies sei auch von den Trägern bestätigt worden. Das Fazit der Verwaltung: „Da keine zusätzlichen Investitionsmittel zur Verfügung stehen, sieht die Verwaltung keine Möglichkeit, das OGS-Angebot zum kommen Schuljahr auszubauen.“
An Sparplänen möchte man festhalten
Die Sparpläne für die OGS, die mit den Trägern abgesprochen wurden, sollen aber bestehen bleiben. Die Zuschüsse an die Träger sollen demnach pro Jahr um 200.000 Euro reduziert werden, die städtischen Einrichtungen erhalten 50.000 Euro weniger (wir berichteten). Aus dieser Einsparsumme von 250.000 Euro pro Jahr, so hatte es Dezernent Marc Buchholz im Bildungsausschuss erklärt, könnten neue Gruppen finanziert werden. Der Betrieb einer Gruppe (Personalkosten, etc.) koste rund 50.000 Euro im Jahr. Dass die Einrichtung von OGS-Gruppen an Raumfragen und fehlendem Geld für Um- und Ausbau scheitern könnte, hatte Amtsleiter Uwe Alex schon Anfang Oktober gegenüber dieser Zeitung angedeutet.