Mülheim. Die Mieten für Räume in den Bürgerbegegnungsstätten steigen. In Saarn kommt eine Beschränkung bis 22 Uhr wegen häufiger Lärmbelästigungen hinzu.
Die Eintrittsgelder und Mieten in den Bürgerbegegnungsstätten Feldmannstiftung und Kloster Saarn sollen teilweise um bis zu 25 Prozent steigen. Pro Jahr will der Kämmerer damit rund 7000 Euro mehr einnehmen. Das geht aus einer Vorlage für die Bezirksvertretungen 2 und 3 hervor, die in dieser Woche beraten wird. Die Zustimmung der Ortspolitiker scheint wahrscheinlich. Die neu festgesetzten Preise sollen ab 1. Januar 2020 gelten
Die Eintrittspreise für Kindertheater, Konzerte und Tanzcafé steigen jeweils um einen Euro. Kostete der Eintritt für den Tanzcafé bisher 3 Euro, sind es ab 1. Januar 4 Euro. Während das Kindertheater sich im Saarner Kloster von drei auf vier Euro oder von vier auf fünf Euro verteuert, bleiben die Eintrittskarten für die Feldmannstiftung bei drei Euro stabil.
Konzertkarten steigen unterschiedlich im Preis
Unterschiedlich sind die Steigerungen auch bei Konzerten. Von acht auf neun Euro verteuern sich die Karten im Saarner Kloster. Von acht auf zehn Euro steigt der Konzerteintritt in der Styrumer Feldmannstiftung. Jeweils um zwei Euro günstiger liegen die ermäßigten Preise.
Beliebt bei Bürgern und Vereinen sind auch die Räume und Säle der Begegnungsstätten. Dafür steigen die Mieten ebenfalls. 140 Euro kostet ab 2020 der 120 Quadratmeter große Raum im Fachwerkhaus der Feldmannstiftung, jetzt sind es 120 Euro. Der Zuschlag für jede Stunde beträgt neu acht Euro, freitags, samstags und sonntags 15 Euro. Tische und Stühle für 80 Personen gehören dazu. Die Gebühren für die Nutzung von Geschirr und Gläsern verdoppeln sich. Die kleineren Räume der Feldmannstiftung kosten demnächst zehn Euro mehr: Ab 2020 sind es 75 Euro plus die stündlichen Zuschläge. Alle weiteren Mietvertragsregelungen bleiben unverändert bestehen.
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Deutlich höhere Mieten für Räume im Kloster
Größer fallen die Mietsteigerungen im Kloster Saarn aus. Der Bürgersaal im Obergeschoss mit 140 Quadratmetern für 90 Personen kostet nach der Jahreswende 180 Euro. Jetzt sind es noch 140 Euro. Die Stundenzuschläge liegen in der Höhe gleich wie in Styrum. Der 75 Quadratmeter große Raum für 40 Personen im Erdgeschoss ist bald ab 90 Euro zu mieten, plus Stundenzuschläge, die am Wochenende höher liegen.
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Zur Begründung heißt es: „Mit der Anpassung werden zum einen Kostensteigerungen, zum anderen Anforderungen zur Aufstellung des Haushaltsplanes für das Jahr 2020 Rechnung getragen.“ Dass die Aufschläge für die Räume im Saarner Kloster höher ausgefallen sind, hat einen Grund: „In den letzten Wochen und Monaten ist es zu häufigen Beschwerden aus der Nachbarschaft wegen massiver Lärmbeeinträchtigungen im Zusammenhang mit Vermietungen in der Begegnungsstätte gekommen.“
Einbruch bei Saalvermietung
Die Beiräte für die Begegnungsstätten Feldmannstiftung und Kloster Saarn haben die vorgeschlagene Neufestsetzung der Nutzungs- und Eintrittspreise einstimmig empfohlen. Der Klosterbeirat hat auch die zeitliche Beschränkung für die Raumnutzungen abgesegnet.
Die Stadt kalkuliert mit Mehreinnahmen von voraussichtlich 7000 Euro pro Jahr. Dieser Betrag ist im Haushaltsplan für 2020 so veranschlagt. Wie hoch die Einnahmen tatsächlich ausfallen, wird sich zeigen. Das bei vielen Bürgern beliebte Kloster Saarn könnte einen erheblichen Einbruch an Feiern bekommen.
Vereine haben wenig Ausweichmöglichkeiten
Darum hat die Verwaltung jetzt die Notbremse gezogen: „Die gesetzlichen Ruhezeiten künftig weitgehend eingehalten werden“, steht in der Vorlage. Die Räume werden grundsätzlich nur noch bis 22 Uhr vermietet (bisher bis ein Uhr). Die hören Mietpreise sollen die „voraussichtlich geringere Auslastung bei den Räumen“ auffangen.
Zahlreiche Vereine, die in den Begegnungsstätten ihre Versammlungen oder Chorproben abhalten, werden die Mieterhöhungen hinnehmen müssen, weil sie kaum Ausweichmöglichkeiten haben. Für Privatpersonen werden die Räume des Klosters in Zukunft wohl unattraktiver. Andererseits wohnen rund um den Klosterinnenhof zahlreiche Menschen, die am späten Abend nicht mehr vom Feierlärm und den lauten Unterhaltungen der Raucher im Hof gestört werden möchten, heißt es im Kloster.