Mülheim. Das Mülheimer Luftschiff kreiste schon 1992 über den Olympischen Sportstätten und lieferte Fernsehbilder. Heute aber ist die Technik besser.
Luftschiffe als Kameraträger für Fernsehübertragungen: Was Airbus und Vodafone am Montag als Innovation vorstellten, ist für Mülheim ein alter Hut. Bereits zu Beginn der 1990er Jahre war das Mülheimer WDL-Luftschiff über internationalen Stadien im ruhigen Flugeinsatz, um eindrucksvolle Fernsehbilder für die Welt zu liefern.
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Die Olympischen Spiele 1992 in Barcelona, bei Fußballeuropameisterschaften oder Leichtathletikwettbewerben kreiste das Mülheimer Luftschiff – damals vom Filmhersteller Fuji gesponsort – häufig über den Stadien, um Bilder aus der Vogelperspektive einzufangen.
Bilder aus dem Luftschiff waren nicht verwackelt – anders als aus den Hubschraubern
Theodor Wüllerkemper, der damalige Geschäftsführer der WDL (Westdeutsche Luftwerbung) hatte Millionen Euro in die damals noch aufwendige Kameratechnik investiert. Gleichzeitig waren Fernsehsender begeistert von den Aufnahmen aus der fliegenden Kabine. Sie waren nicht verwackelt – im Gegensatz zu Hubschraubereinsätzen.
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„Heute ist die Technik viel besser, die Geräte sind kompakter“, erläutert Frank Peylo, heute WDL-Geschäftsführer. Er sieht gute Chancen für die fliegenden Übertragungstechniken. „Weil in immer mehr Berufen, Bilder von oben gebraucht werden, um beispielsweise Schäden an Dächern zu erkunden“, sagt Peylo. Der Markt sei allerdings von Turbulenzen gekennzeichnet, weil sich die Technik fast monatlich verändert. Sein Unternehmen werde das beobachten und bei Bedarf den Fernsehsendern wieder helfen.