Mülheim. Andreas Wildoer, Chef der Mülheimer Bäder, appelliert in einem offenen Brief, gegen die Sanierung und den Erhalt der alten VHS zu stimmen.
Im Zuge der Debatte um den Erhalt und die Sanierung der Volkshochschule und dem anstehenden Bürgerentscheid am 6. Oktober wendet sich nun Andreas Wildoer, Geschäftsführer der SWiMH gGmbH, mit einem offenen, dreiseitigen Brief an die Mülheimer Bürger. Dabei findet er mehr als deutliche Worte und bezieht eine klare Position gegen die Sanierung der VHS.
„Wir brauchen in Mülheim dringend funktionierende Schwimmbäder mehr denn je: Noch ist das Kind, das bereits in den Brunnen gefallen ist, nicht ertrunken“, appelliert Andreas Wildoer „im Namen seiner 46 Mitarbeiter und monatlich 30.000 Schwimmbadbesuchern“.
Ein positiver Ausgang des VHS-Bürgerentscheids behindert den Bad-Neubau
Der Chef der gemeinnützigen Gesellschaft bewertet die Bädersituation als „dramatisch“: „Ein positiver Ausgang des Bürgerentscheids zur direkten Komplettsanierung des VHS behindert auch die dringend notwendige Neubaumaßnahme des Friedrich-Wennmann-Bades und weitere Reparaturen der anderen Schwimmbäder“, führt er aus.
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Im Jahr 2016 hatte der Rat der Stadt während seiner Etatberatungen beschlossen, das stark sanierungsbedürftige Wennmann-Bad am Standort Heißen ersatzweise neu zu bauen. Eigentlich war eine Fertigstellung für das Jahr 2023 vorgesehen, mittlerweile wurde der Termin um ein weiteres Jahr nach hinten verschoben. Andreas Wildoer argumentiert in diesem Zusammenhang: „Wenn bei einem positiven Ausgang der Bürgerentscheids der Neubau des Hallenbades nochmals verschoben würde, ist fraglich, wie lange der Betrieb des bestehenden Bades aufrecht gehalten werden kann.“ Eine Schließung an der Yorckstraße sei „vermutlich vor der Fertigstellung des Neubaus unvermeidbar“.
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Die Hallenbäder der Stadt sind bereits an ihrer Belastungsgrenze angekommen
Die „Alt-Hallenbäder“ seien bereits an ihrer Belastungsgrenze angekommen, schreibt Wildoer. Eine Veränderung in der Belegung – im Wennmann-Bad fallen 93 Stunden für das Öffentlichkeitsschwimmen, 20 Stunden für das Schulschwimmen und drei Stunden für den Vereinssport an – könne von den anderen Bädern in der Stadt nicht aufgefangen werden.
„Eine Schließung des Wennmann-Bades ohne die Eröffnung eines Neubaus hätte eklatante Folgen für den Mülheimer Schwimm- und Wassersport!“, betont Wildoer in seinem Schriftstück, das am Freitag unsere Redaktion erreichte und ebenfalls an Oberbürgermeister Scholten ging, weiter. An sein eigenes Personal denkt er dabei auch. Denn die 19 Mitarbeiter „würden bei einer anstehenden Schließung ihren Arbeitsplatz verlieren!“
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SWiMH bringt der Stadt jährlich 209.000 Euro Ersparnis
Zum Schluss seines Schreibens beruft sich Andreas Wildoer auf Zahlen: Durch die SWiMH gGmbH würde die Stadt seit 2013 jährlich 209.000 Euro einsparen. Weitere hohe Einsparungen würden durch „unsere Betriebsführung des Friedrich-Wennmann-Bades“ hinzukommen. Die „funktionierende Volkshochschule an der Aktienstraße“ würde gegenüber der „Sanierung und dem Weiterbetrieb der alten VHS“ jährlich 120.000 Euro einsparen.