Mülheim. Die Emschergenossenschaft beginnt am Montag mit den Bauarbeiten für das Regenüberlaufbecken am Frohnhauser Weg, an der Stadtgrenze Mülheim/Essen.
Die letzten paar hundert Meter „Köttelbecke“ auf Mülheimer Gebiet sind bald Geschichte: Mehrere Jahre lang verzögerte die Wasserralle, ein seltener und hoch geschützter Vogel, der sein Habitat auf einer Wiese an der Grenze zu Essen-Frohnhausen hatte, die Bauarbeiten für das wichtige Regenüberlaufbecken (RÜB) am Frohnhauser Weg. Nun kann die Emschergenossenschaft am Montag mit den Bauarbeiten beginnen.
Ersatzbiotope für die Wasserralle in Mülheim und Essen
Neben dem Becken entstehen neue unterirdische Abwasserkanäle parallel zum Borbecker Mühlenbach auf Essener Gebiet. Diese sind die Grundvoraussetzung für die spätere Abwasserfreiheit und Renaturierung des Bachs, der eben auch durch Mülheim fließt, teilte Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft, am Freitag mit. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis Ende 2022 dauern. Für die Wasserralle wurde ein Ersatzbiotop im Winkhauser Tal in Mülheim geschaffen. Ein weiterer Lebensraum wird noch auf der Essener Seite gebaut.
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Das RÜB wird ein Fassungsvermögen von 14.784 Kubikmeter haben. Die neuen Abwasserkanäle haben eine Gesamtlänge von 1720 Meter und Durchmesser von 1,60 bis 3,40 Meter. Darüber hinaus entstehen seitliche Kanalanbindungen von 1029 Meter Länge. Verlegt werden die Rohre in einer Tiefe von sechs bis 15 Meter.
Investitionsvolumen von 47 Millionen Euro
Die Baumaßnahmen haben ein Investitionsvolumen von insgesamt 47 Millionen Euro. Die naturnahe Umgestaltung des Borbecker Mühlenbachs wird nach Vorbereitung der unterirdischen Kanäle 2021 beginnen und zwei Jahre lang dauern. Das Regenüberlaufbecken dient der Trennung von Regenwasser und schmutzigem Abwasser. Das oben schwimmende, weitestgehend saubere Regenwasser kann ins Gewässer „überlaufen“. Damit werden Abwasserkanäle und die Kläranlagen entlastet.
Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren rund 5,38 Milliarden Euro investiert werden.