Mülheim. Der Mülheimer Alexander Waldhelm muss zur Arbeit nach Jülich pendeln. Sein Hobby ist das Filmemachen, sein Herz schlägt aber für etwas anderes.
Dass Alexander Waldhelm eigentlich ein Pendler ist, dürften einige gar nicht wissen. Woher denn auch? Alexander Waldhelm? Ist das nicht der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent von „Pottkinder – ein Heimatfilm“ aus dem Jahr 2017? Ganz genau. Das Filmemachen ist das, was Alexander Waldhelm als sein „aufwendiges Hobby“ bezeichnet. Beruflich führt es den 43-Jährigen regelmäßig unter der Woche nach Jülich. Laut Google Maps legt er dabei auf kürzester Strecke einen Weg von 86,6 Kilometer zurück. Das macht Alexander Waldhelm zum neuen Spitzenreiter unseres WAZ-Bietspiels „Wer hat den längsten Weg zur Arbeit?“.
Wenn er sich morgens um 5.45 Uhr auf den Weg macht, schaltet er meist direkt das Radio an. Er sei ein „Freund von geistreichem Radio“, und „zutiefst dankbar für WDR 5“. Nachmittags, nach getaner Arbeit, telefoniert er und organisiert so auch sein Filmemacher-Hobby. Dann erscheint die Fahrt nicht so lange. Und doch: Der Mann, der die Öffentlichkeitsarbeit für das Forschungszentrum Jülich leistet, empfindet das Pendeln mit dem Auto als „sehr belastend“.
Viele Gründe, um im Ruhrgebiet wohnen zu bleiben
Aber es gibt zu viele gute Gründe, die ihn und seine Familie in Mülheim halten. Denn wie es sich für einen Filmemacher aus dem Ruhrgebiet für das Ruhrgebiet gehört, trägt Alexander Waldhelm eine große Verbundenheit zu seiner Heimat in sich. „Eigentlich kann man nicht tiefer mit dieser Region verwurzelt sein als ich“, sagt der Vater von vier Kindern. Für ihn und seine Familie sei ein Umzug gen Jülich vollkommen undenkbar. Besonders, wenn man wie er, „im Ruhrgebiet aufgewachsen ist“.
Der Saarner Waldhelm plant auf absehbare Zeit die Anschaffung eines Elektroautos. Umweltfreundlicher mit der Bahn und eben nicht mit dem Auto unterwegs nach Jülich und zurück zu sein – funktioniert nicht. „Das ist völlig indiskutabel“, sagt Waldhelm. Er wäre drei volle Stunden unterwegs. Eine Stunde braucht er, wenn er Glück hat, für den Rückweg mit dem Auto. Wenn er denn auch gegen 15.15 Uhr aufbricht, sich auf den Weg zurück in seine Pott-Heimat macht.