Mülheim. Im Garten von Familie Alers Rakow steht eine Roteiche mit einem Umfang von 4,62 Metern. Damit knackt sie nicht unseren Bietspiel-Rekord.

Selten war ein Baum in der Nachbarschaft so bekannt, wie der im Garten von Familie Alers Rakow. Denn die amerikanische Roteiche ist bei Festen oft Anziehungspunkt für alle Nachbarn in der Umgebung.

„Um die 100 Jahre alt“, schätzt Imke Alers den Baum, der noch nicht als Naturdenkmal bei der Stadt eingetragen ist. „Das wollen wir aber bald auch ändern.“ Seit 22 Jahren lebt das Ehepaar gemeinsam mit ihren Kindern in dem Haus nahe der Duisburger Stadtgrenze. „Ich vermute, dass damals ein Eichhörnchen eine Eichel vom Raffelbergpark in unseren Garten getragen hat“, sagt sie. „Dort stehen ja auch so viele dicke Bäume.“

Baum sah aus wie ein „Rasierpinsel“

„Wir haben hier schon so viel unter dem Baum erlebt“, sagt Alers. Im Sommer seien ihre Kinder immer mit einer Autoreifenschaukel durch den ganzen Garten geschwungen. Und auch die Nachbarschaftsfeste seien immer wieder ein Highlight. „Wir bauen dann hier eine lange Tafel auf und alle Nachbarn kommen und bringen etwas zum Essen mit.“

Auch interessant

Auf Grund eines radikalen Baumschnitts sah die Eiche eine Zeit lang aus „wie ein Rasierpinsel“. Das hatte jedoch auch Vorteile: Zum einen „hat der Baum jetzt eine sehr schöne Form“, sagt Alers. Zum anderen seien ihre Kinder dadurch damals nie auf die Idee gekommen, in den Baum zu klettern. Denn erst in einigen Metern Höhe beginnen die Äste sich auszubreiten.

Auch interessant

Fledermäuse und Eichhörnchen fühlen sich wohl

Alle zwei Jahre kontrolliert ein Baumpfleger die Bäume und schneidet Totholz heraus und sichert Äste, die drohen, herunterzufallen. Auch von unten lässt sich die flexible Kronensicherung erkennen. „Und wenn der Baum dann erstmal ein Naturdenkmal ist, würde ja sowieso immer ein Gutachter vorbeikommen“, sagt Rakow.

Nicht nur Familie Alers Rakow fühlt sich am und um den Baum herum wohl. Auch viele Tiere scheinen hier ihre Heimat gefunden zu haben. Neben Eichhörnchen, die immer „wild den Baum hochhuschen“, fühlen sich vor allem auch Fledermäuse wohl in der großen Krone. „Oft sitzen wir abends hier unter dem Baum und beobachten das Treiben“, so Alers.