Mülheim. Fortsetzung unserer Reihe „Bietspiel“: Wir suchen den Baum mit dem größten Stammumfang in Mülheim. Melanie Wolters legt mit 4,05 Meter vor.
Es ist wieder Zeit für ein neues Bietspiel! Dieses Mal wollen wir wissen: Wer kennt den dicksten Baum in Mülheim? Den Bietspiel-Auftakt macht Melanie Wolters, Vorsitzende von Baumwatch – einer Initiative für Stadtnatur- und kultur. Sie zeigt uns ihren Lieblingsbaum in Mülheim:
Mächtig erhebt sich seine große Baumkrone über den Platz vor dem ehemaligen Stadtarchiv. Sie ragt bis über die Straße, von wo aus sie kaum zu übersehen ist. Im Schatten des großen Baumes ist es an diesem heißen Tag deutlich kühler als auf den Mülheimer Straßen. „Die meisten Leute nehmen gar nicht mehr wahr, wie gut uns diese Bäume tun.“ Melanie Wolters guckt hoch in die Baumkrone ihres Baumes. Mindestens 80 Jahre alt soll er sein, „vielleicht sogar 90.“ Seit vielen Jahren engagiert sich die 42-Jährige für den Erhalt Mülheimer Bäume.
Baumumfang von über vier Metern
Sie misst nach: Ihr Baum hat einen Stammumfang von 4,05 Metern. Die Buche gehört zu den 154 als Naturdenkmal eingetragenen Bäumen in Mülheim. Diese Baumdenkmäler sind sehr alt, selten, prägend oder besonders schön. „Sie müssen nicht immer auch die dicksten sein“, so Wolters.
Von der Stadt wurde eine Liste mit allen Baumdenkmälern in Mülheim veröffentlicht, welche regelmäßig aktualisiert wird. So mussten in den letzten Jahren aufgrund von Krankheit und Stürmen acht Bäume von der Liste gestrichen werden, teilt die Stadt mit. Nach einem Aufruf des Umweltamtes konnten jedoch 16 neue Bäume hinzugewonnen werden, da auch Bürger Bäume aus privaten Gärten melden konnten.
Bäume werden mehrmals im Jahr kontrolliert
Mehrmals im Jahr werden die Bäume kontrolliert, wenn nötig auch behandelt. So wie die Buche am ehemaligen Stadtarchiv. Ein Blick in die Krone zeigt mehrere Seile, „die alte Äste stabilisieren und vor einem Herunterfallen schützen sollen“, erklärt Wolters.
Sie bedauert es sehr, dass immer noch viele Menschen die Bedeutung und die Wichtigkeit von Bäumen nicht wahrnehmen.
Vor allem die Verschmutzung um die Bäume herum ist für sie ein Dorn im Auge. Auch unter der alten Buche liegen Plastiktüten, Becher und Tücher auf der Wiese. „Hier an der großen Straße schmeißen viele ihren Müll einfach aus dem Auto.“
Neue Lebensräume für Tiere
Dass dadurch Mensch und Tier zu Leidtragenden werden, sei vielen nicht bewusst, so Wolters. Denn für den Menschen sorge so ein großer Baum für Sauerstoff und Abkühlung, für Tiere bieten sich neue Lebensräume. „Sei es für Hummeln, Vögel oder Insekten – sie alle finden in dem Baum ein Zuhause.“
Sie wollen beim Bietspiel mitmachen? So geht’s!
Sie wollen an unserem neuen Bietspiel teilnehmen? So geht’s: Nehmen Sie sich ein Maßband und messen den Stammumfang des Baumes nach. Dann schicken Sie uns eine E-Mail mit Ihren Ergebnissen und Ihren Kontaktdaten an redaktion.muelheim@waz.de.
Haben Sie einen dicken Baum und eine persönliche Geschichte dazu? Dann kommen wir mit einem Maßband zu Ihnen und hören uns Ihre Geschichte an.
Gerne können Sie uns auch telefonisch in der Redaktion erreichen unter
443 08 31
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Doch nicht nur mangelndes Bewusstsein für die Natur sei ein negativer Faktor für die Bäume. Oft gelte noch das Baurecht vor dem Baumrecht. „Das ist absoluter Irrsinn, wenn man bedenkt, was Bäume für Nutzen mit sich bringen.“
Verschönerung des Stadtbildes, Verbesserung des Klimaschutzes und ein Beitrag zur Luftreinhaltung: Melanie Wolters möchte Augen öffnen für den Mehrwert, den Bäume bieten. Vor allem die alten, dicken, von denen hoffentlich viele bei unserem Bietspiel gefunden werden.
Also schnappen Sie sich ein Maßband und messen nach. Vielleicht finden Sie ja den dicksten Baum in Mülheim!