Mülheim. Für den Auberg hat ein Saarner eine Bank gestiftet. Es soll der Start für weitere Bankspenden sein. RVR und Stammtisch Aul Ssaan unterstützen.
„Das war eine tolle Idee, hier eine Bank aufzustellen. Darauf kann ich ausruhen, mit einem herrlichen Blick auf Saarn.“ Die Spaziergängerin spricht für viele, die fast am Ende des Aubergwegs unterwegs sind. Dort steht seit kurzem eine Sitzgelegenheit aus Eichenholz. Gestiftet hat sie ein Saarner, der anonym bleiben möchte. Er sieht mit seinem Einsatz den Start für ein Projekt „100 bequeme Bänke für den Auberg“. Der Regionalverband Ruhr (RVR) sowie der Stammtisch Aul Ssaan unterstützen ihn dabei. Anlieger sehen das eher skeptisch: „Oft feiern hier Jugendliche laut bis in die Nacht und lassen ihren Müll einfach liegen.“
Auf dem Auberg könnten mehr Bänke stehen
„Auf dem Auberg könnten wirklich mehr Bänke stehen. Plätze zum Ausruhen fehlen dort“, erklärt Hans-Georg Specht. Der Alt-Oberbürgermeister vertritt seinen Nachbarn, der als Bankspender im Hintergrund bleiben möchte. „Der Mann hatte eine tolle Idee und sich einen guten Platz für die Bank ausgesucht.“
Specht ist mit seiner Hündin häufig auf dem Auberg unterwegs. „Nahe der schwarzen Lene steht schon länger eine Bank an der kleinen Kanzel. Mehr gibt es jedoch nicht.“ Daher sei der Einsatz des Spenders sehr zur Nachahmung zu empfehlen. Mit einer bequemen Bank könne man die Leute begeistern.
Manche Aussichtspunkte sind inzwischen zugewachsen
Zur Sitzprobe hat sich auch Hermann-Josef Hüßelbeck eingefunden. „Hier am Waldrand hat der Spender einen Platz mit guter Aussicht gewählt“, sagt der Bezirksbürgermeister. Er kennt weitere Orte auf dem Auberg, wo solche Holzbänke ebenfalls stehen könnten. Manche Aussichtspunkte, die der Saarner noch aus vergangenen Jahrzehnten kennt, „sind inzwischen aber leider zugewachsen“.
Specht und Hüßelbeck sitzen auch am Stammtisch Aul Ssaan. Diese Runde pflegt das Ssaansch Platt. Sie setzt sich ebenso für die Verschönerung des Dorfes ein. Folglich haben die Männer mit vielen Kontakten sich darum gekümmert, wie und wo die neue Bank aufgestellt werden kann. „Manche Grundstücke neben den Feldwegen sind Privatbesitz. Da können wir nichts machen, wenn die Eigentümer nicht mitziehen“, erklärt Hüßelbeck.
Neben der Bank fehlt ein Papierkorb
Am Aubergweg ist der RVR teilweise Flächeneigner. „Da haben wir den richtigen Platz gefunden“, ergänzt Specht. Es habe zwar mehrere Monate und einige Nachfragen gedauert. „Dann gab es einen Anruf vom RVR, die Bank sei geliefert und könne befestigt werden. Dafür hat der RVR freundlicherweise die Kosten übernommen und das Betonfundament gegossen“, beschreibt das Stammtischmitglied.
Nach kurzer Zeit erkennen Bankspender, Unterstützer und Spaziergänger jedoch vor Ort: „Es fehlt hier ein Papierkorb.“ Das korrekte Modell – mit Deckel gegen plündernde Füchse und Krähen – zu beschaffen, wäre wohl dass kleinste Problem, sind sich die Initiatoren für das Bankprojekt sicher. „Aber wer ist zuständig für das Leeren und – noch wichtiger – die Kontrollen. Noch besser: „Warum können die Leute ihre leeren Flaschen und Kartonreste nicht selbst wieder mitnehmen?, appellieren Hüßelbeck und Specht die rücksichtslosen Dreckspatzen.
„Die neue Bank ist bei den Leuten sehr beliebt“
„Das ist ein toller Platz für eine Kurzrast. Manchmal ist sie schon komplett besetzt, wenn ich hier ankomme“, sagt ein Senior. „Die neue Bank ist bei den Leuten sehr beliebt. Der Müll daneben leider nicht.“ Auch er hat schon gehört, dass „hier abends öfter laut getobt wird. Die Bank ist zum Sitzen und Ausruhen für alle Generationen, nicht zum über die Stränge schlagen.“
Weitere Bankspender sind willkommen
Neben dem Verbindungsweg zwischen Essenbruch und Voßbeckstraße hat der RVR bereits vor Jahren einige Holzbänke installiert. Diese Rastsitze sind bei Spaziergängern und Familien beliebt. Weitere Bankstifter sind beim RVR willkommen.
Die Bänke sind aus Kiefern- oder Eichenholz zu haben. Letztere sind etwas teurer, aber stabiler und halten länger. Die Stadt setzt dagegen auf Bänke aus Metallgitter. Wie die Bankstandorte sauber bleiben können, das wollen die Stammtischfreunde in den nächsten Tagen klären.
Trotzdem wollen die Stammtischfreunde gern weitere Bänke auf dem Auberg aufstellen: „Der Anfang ist gemacht. Weitere Spender können sich melden und mitmachen. „Wer möchte, bekommt auch ein Namensschild“, fügt Hans-Georg Specht hinzu. Auch der RVR kann sich gut vorstellen, das Naherholungsgebiet auf dem Auberg mit weiteren Spenderbänken zu bestücken. „Diese Eichenbänke sind sehr solide“, sagt Hermann-Josef Hüßelbeck.