Mülheim. Anlieger des Rumbachs haben die feste Zusage erhalten: Die Arbeiten zum Hochwasserschutz gehen im Winter weiter. Uferpflege beginnt im September.

Seit mehreren Jahren warten die Mitglieder der Interessengemeinschaft Rumbachtal (IGR), dass die Pflege und die Renaturierung des Bachlaufs hinter ihren Gärten weitergehen. Jetzt hat ihnen Jürgen Zentgraf, Leiter des Umweltamtes, auf einer IGR-Mitgliederversammlung klar zugesagt: Am 15. September starten die Pflege- und Unterhaltungsarbeiten am kompletten Bachlauf. Noch wichtiger für die Bachanrainer: „Die dringend notwendigen Renaturierungsarbeiten (Walkmühlenstraße 40 bachaufwärts bis Rumbachtal 8 und ab Rumbachtal 48 bachaufwärts bis Rumbachtal 82) beginnen jetzt definitiv im kommenden Winter 2019/20“, ergänzt Heinz Moseler, Sprecher der IGR.

In den vergangenen drei Jahren ist fast nichts passiert

In den vergangenen drei Jahren sei fast nichts passiert. Nachdem der erste Abschnitt zum Hochwasserschutz beendet war, blieb den Anwohnern nicht als warten. Personelle Engpässe hatte die Stadt als Begründung dafür genannt. „Es gibt genügend Geld vom Land“, sagt dazu Heinz Moseler. Die Renaturierung des Rumbachs könne ein Vorzeigeprojekt werden.

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In den Bereichen, wo der Bach bei Hochwasser nicht auf freie Flächen ausweichen kann, fürchten Anlieger weiterhin, dass dreckiges Wasser ihre Keller flutet. „Daher sollte wirklich bald etwas passieren“, hatte Moseler in den vergangenen Jahren immer wieder gedrängt. Es sei notwendig, das der komplette Rumbach genug Auslaufflächen bekomme.

Die Nachbarstadt Essen will sich am Hochwasserschutz

Auch in der Nachbarstadt Essen, auf deren Gebiet der Ruhmbach (wie er sich dort schreibt) seine Quelle hat, habe inzwischen signalisiert, die Fließgeschwindigkeit des Baches zu drosseln, erläutert Moseler. Dafür hätten die Gespräche nun gefruchtet. Mit den Grundlagendaten aus Essen könnten nun die Mülheimer Planer arbeiten. Würde Wasser schon im Oberlauf versickern können, sei die Hochwasserflut am Unterlauf geringer.

Facharbeiten können die Uferzonen des Rumbachs nur im Spätherbst und im Winter bearbeiten, wenn keine Pflanzen wachsen und Vögel nicht brüten. Die Ausbauarbeiten an den Hochwasserrückhaltebecken Riemelsbeck und Hölter Straße seien aber nicht vor 2021 zu erwarten, sagte Jürgen Zentgraf den rund 70 anwesenden IGR-Mitgliedern.

Bis zum Jahresende sollen Genehmigungen erteilt sein

Bis zum Jahresende laufen die Planungen und Genehmigungsverfahren für die Renaturierung des Bachlaufs. Parallel dazu wird die Obere Wasserbehörde beim Land NRW über den Stand des Projektes informiert. „Sie steht diesem wohlwollend gegenüber und wartet auf Planungsdaten und Förderanträge aus dem Umweltamt“, sagt Heinz Moseler.

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Die Detailplanung für die Uferentfesselung (Teil 2) sei gerade zur Genehmigung eingereicht worden. In Zukunft soll es regelmäßige Gespräche geben, in denen das Umweltamt die IGR über den Stand der Planungen informiert. „Das erste Treffen im Mai war sehr offen“, bestätige der IGR-Sprecher. Er und seine Nachbarn hoffen, dass es nun sichtbar etwas schneller am Rumbach vorangeht als bisher.