Mülheim. Ein Twingo mit buntem Graffiti ist in Mülheim zu vergeben. Die Auktion läuft. Der Erlös soll dem Verein „wünschdirwas“ gespendet werden.

Er kann es noch: Auch als 71-Jähriger tritt Werner Schmidt noch regelmäßig mit seinen Kraft-Kunststücken am wuchtigen Vorschlaghammer auf, die ihm den Namen „Hammer-Werner“ eingebracht haben. Spenden in Höhe von fast 16.700 Euro hat er auf diese Weise in den letzten Jahren gesammelt und an den Verein „wünschdirwas“ weitergeleitet. Die 30.000-Euro-Marke möchte er gerne 2019 knacken. Das wird sportlich, doch die nächste Aktion ist schon angeschoben.

Originelles Auto soll auf keinen Fall verschrottet werden

Als Hammer-Werner Anfang Juli bei einem Oldtimer-Treffen des Käferstammtischs Rhein-Ruhr in Duisburg gastierte, bekam er nach einer zufälligen Begegnung ein einzigartiges Auto geschenkt, um es für den guten Zweck zu versteigern. Maria Kranzusch, die zufällig mit dem Fahrrad vorbei kam und an Hammer-Werners skurriler Show Gefallen fand, hat ihm ihren

Werner Schmidt alias Hammer-Werner in Aktion: Er lässt einen mehr als 11 Kilo schweren Vorschlaghammer kontrolliert und – bislang - unfallfrei - auf seine Nase sinken.
Werner Schmidt alias Hammer-Werner in Aktion: Er lässt einen mehr als 11 Kilo schweren Vorschlaghammer kontrolliert und – bislang - unfallfrei - auf seine Nase sinken. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

altgedienten Renault Twingo überlassen. Die 61-Jährige ist umgestiegen auf einen VW, möchte aber auf keinen Fall, dass der Twingo verschrottet wird. Denn der ist ein rollendes Kunstwerk.

Ihr Sohn Pascal Maßbaum, professioneller Grafitti-Künstler, hat den Kleinwagen knallbunt umlackiert. Als Geschenk zu Mamas 60. Geburtstag. Das ehemals dunkelblaue Auto trägt jetzt ein Peace-Zeichen auf himmelblauem Grund, eine Biene auf sonnengelber Wabe, einen lilafarbenen Pilz, vielfarbige Fantasiegebilde.

Graffiti-Künstler hat den Twingo umlackiert

Allerdings: Der Twingo ist schon 20 Jahre alt und müsste im Juli zur Hauptuntersuchung. Zur Zeit ist der Wagen abgemeldet. Hammer Werner hat ihn auf dem Hänger bei Maria Kranzusch abgeholt - sie wohnt seit einigen Jahren dauerhaft auf dem Campingplatz am Entenfang - und zunächst an seiner Werkstatt in Broich deponiert. Den genauen Zustand des kleinen Renault konnte Schmidt noch nicht checken.

Als erfahrener Kfz-Meister kennt er sich mit Fahrzeugen aus. Und so hat er natürlich auch Ideen, wer sich für das Graffiti-Mobil interessieren könnte: „Schrauber“ beispielsweise, die den Wagen für ihre Freundin fertig machen, „oder Autowerkstätten, die den Twingo für ihre eigenen Azubis ersteigern“.

Tricks mit dem Vorschlaghammer bringen Spenden

Schmidt selber kurvt bei Terminen mit seinem „Hammer-Mobil“ umher, ebenfalls ein originelles Modell auf Basis eines

Wunschprogramm für schwerkranke Kinder

Die nächste Aktion steigt am Samstag, 20. Juli, ab 13 Uhr beim Familienfest auf dem Campingplatz am Entenfang in Mülheim. Dort rückt Hammer-Werner an, bietet Rundfahrten mit seinem „Hammer-Mobil“ und sammelt Spenden für den Verein „wünschdirwas“.

Dieser Verein erfüllt schwerkranken Kindern besondere Wünsche. Er wurde 1989 gegründet, feiert in diesem Jahr also seinen 30. Geburtstag. Daher hat sich Hammer-Werner vorgenommen, bis zum Jahresende 30.000 Euro an Spenden zu erarbeiten.

motorisierten Rasenmähers, bestückt mit Spielzeugfiguren, gelber Rundum-Leuchte und einer Spendendose. Bei seinen Auftritten führt der Mülheimer verschiedene Balance-Akte mit einem rund elf Kilo schweren Vorschlaghammer vor, für die er sich mit täglichem Hanteltraining fit hält.

Um auf den Twingo zurückzukommen: Die Versteigerung hat begonnen. Gebote können bis zum 31. August über das Kontaktformular auf der persönlichen Website von Hammer-Werner abgegeben werden. Dort soll auch das stets aktuelle Höchstgebot erscheinen. Einen Mindestbetrag gibt es nicht, aber „ein paar Eurochen sollen schon in die Kasse kommen“, so die Ansage des Mannes mit dem eisernen Arm.