Mülheim. Bürgervereine und Geschäftsleute lehnen eine direkte ÖPNV-Vergabe an die Ruhrbahn ab. Sie fürchten, dass Essen Kapazitäten aus Mülheim abzieht.

Bevor nicht klar ist, wie das zukünftige ÖPNV-Netz in Mülheim gefahren wird, darf es auch keine Vergabe der Fahrdienstleistungen an die Ruhrbahn geben.“ So steht es in einem gemeinsamen Appell fast alle Bürgervereine und Werbegemeinschaften der Stadt Mülheim.

Rat soll heute Vorlage ablehnen

„Wir fordern daher den Rat der Stadt mit Nachdruck auf, diese Beschlussvorlage am Freitag abzulehnen und dem Begehren der Bürger nach einem bezahlbaren und funktionierenden öffentlichen Personennahverkehr zu entsprechen. Nehmen Sie die Anliegen der Bürger ernst, handeln und entscheiden Sie für die Bürger“, lautet der klare Appell.

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Es dürfe nicht „heimlich still und leise auf der Sondersitzung des Rates die Vergabe des Dienstleistungsauftrages an die Ruhrbahn für die nächsten 22,5 Jahre“ erfolgen. In Essen würden der „ÖPNV zeitnah ausgebaut und Takte verdichtet. Daher ist zu befürchten, dass durch begrenzte Kapazitäten an Menschen und Maschinen dies zu Lasten des Angebotes in Mülheim geschehen wird“. Damit kämen die „Sparpläne durch die Hintertür in unsere Stadt“.

„Mülheim setzt ein fatales klima- und umweltpolitisches Signal

In Zeiten einer immer älter werdenden Gesellschaft und einer Jugend, welche mehrheitlich auf Individualverkehr verzichtet, „setzt die Stadt Mülheim mit den eklatanten Einsparungsplänen beim ÖPNV ein fatales klima- und umweltpolitisches Signal“, lesen Bürgervereine und Werbegemeinschaften der Stadt die Leviten.

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„Während bundesweit unzählige Kommunen den öffentlichen Nahverkehr stärken und ausbauen, planen Politik und Verwaltung diesen in unserer schönen Stadt komplett vor die Wand zu fahren. Nur ein mit allen anderen Ruhrgebietsstädten abgestimmtes, gut getaktetes und damit attraktives ÖPNV-Angebot kann dem drohenden Verkehrskollaps in Mülheim und im Ruhrgebiet entgegenwirken“, stellen die Werbegemeinschaften und Bürgervereine klar. „Wir werden nicht hinnehmen, dass ganze Stadtteile nahezu vollständig vom öffentlichen Nahverkehr abgehängt werden.“

Fast alle Bürgervereine und Werbegemeinschaften machen mit

Fast alle Bürgervereine und Werbegemeinschaften aus Mülheim haben den Appell an die Ratsmitglieder unterzeichnet: Pro Altstadt, Broicher Bürgerverein, Saarner Bürgerverein, Eppinghofer Bürgerverein, Interessengemeinschaft Speldorf, Speldorfer Bürger- und Kurverein, Dümptener Bürgerverein, Bürgergesellschaft Mausefalle, Werbegemeinschaft Heißen, Broicher Interessen-Gemeinschaft, Werbegemeinschaft Saarn.