Mülheim. . Zielvorgaben für ein neues Mülheimer ÖPNV-Netz wird es nach der Sommerpause geben. Parteien diskutieren noch oder haben ihr Netz fast fertig.

„Jetzt steht alles wieder auf Anfang.“ Das sagte Peter Vermeulen am Rande einer Bürgerversammlung zum neuen ÖPNV-Konzept. Nachdem jedoch eine Ratsmehrheit das vor allem von der Ruhrbahn konzipierte „Netz 23“ vor den Prellbock geschickt hat, sind bisher nur wenige konkrete Vorschläge aus den Parteien gekommen, wie ein zukunftssicheres ÖPNV-Netz in dieser Stadt aussehen kann. In der heutigen Ratssitzung sind daher keine Weichenstellungen, sondern höchstens weitere Zielvorgaben zu erwarten. Die nächste große Debatte über einen tragfähigen Nahverkehr wird erst nach den Sommerferien folgen.

CDU will sich nach Diskussionen mit Bürgern positionieren

Bevor die CDU sich festlegt und ihre Ziele vorstellt, möchte sie mit Bürgern über deren Wünsche sprechen. Dazu hat sich die CDU-Fraktion intern auf ein Beratungsverfahren verständigt. „Bei uns ist federführend der Fraktion-Arbeitskreis ,Mobilität’ unter Leitung des Stadtverordneten Dr. Henner Tilgner zuständig“, antwortet Fraktionsgeschäftsführer Hansgeorg Schiemer auf Fragen dieser Zeitung.

„Sobald die CDU ein Diskussionsergebnis (mit der Nennung von Initiativen, Vorschlägen und Anregungen und Positionierung auch zu Ihren Fragen) in den nächsten Wochen erarbeitet und festgestellt hat, wird dies direkt veröffentlicht.“ Vorgesehen sei, dieses Ergebnis als Arbeitsmaterial für die Überarbeitung des ÖPNV-Konzepts der Fachverwaltung zur Verfügung zu stellen.

Nächste Woche soll das ÖPNV-Netz der Grünen stehen

Die Grünen sind bereits einen Schritt weiter. „Wir erstellen zur Zeit ein eigenes ÖPNV-Konzept für Mülheim. Dieses soll nächste Woche in der Fraktion beschlossen und danach vorgestellt werden“, antwortet Axel Hercher, verkehrspolitischer Sprecher. Ferner möchten die Grünen ihre Anliegen mit den Anträgen der SPD vergleichen, um Gemeinsamkeiten zu finden. „Wir verstehen den ÖPNV als Daseinsvorsorge und betrachten die Schiene (Straßenbahn) als Rückgrat“, betont Hercher. Da stimmen sie mit der SPD überein.

Abbau von Parallelverkehr mit Bussen und Verwaltungsstellen bei der Ruhrbahn

Der Abbau von Parallelverkehren mit Bussen müsse im neuen Netz die Schiene stärken. „Die Forderungen der Bezirksregierung sowie ein geändertes Taktschema werden zu Einsparungen führen“, sagt Hercher. „Da es aber nicht möglich ist, im Angebot 7 Millionen Euro zu sparen, müssen wir einen Teil der Summe durch eine Reduzierung der Verwaltungsstellen bei der Ruhrbahn (Overhead-Potential 8 Millionen Euro in 15 Jahren) und kostensenkende sowie einnahmensteigernde Investitionen in die Zukunft erbringen.“

Das Bündnis für Mülheim wirft das Netzkonzept der Initiative Tramvia in die ÖPNV-Debatte. Alle Einzelheiten wollen die Fraktionen im Mobilitätsausschuss besprechen und beschließen