Mülheim. SPD möchte, dass Pendler am Stadtrand vom Auto in Bus oder Bahn wechseln. ÖPNV muss mit neuem Netz attraktiver werden, um mehr zu verdienen.

Mit einem Eckpunkte Papier will die SPD ein neues Netz für den Mülheimer Nahverkehr knüpfen. Die Anregungen haben die Sozialdemokraten aus den jüngsten drei Bürgerdebatten zusammengetragen. „Wir haben bereits vor drei Jahren Vorschläge für ein Netz gemacht. Aber diese sowie die Ergebnisse mehrerer Gutachten hat in der Verwaltung bisher niemand berücksichtigt oder gewertet“, sagt Carsten Trojahn. Auch das Bündnis für Mülheim hat einen Diskussionsvorschlag der Initiative „Tramvia“ eingereicht, während sich die anderen Ratsfraktionen bisher mit konkreten Vorschlägen für ein neues ÖPNV-Konzept noch zurückhalten.

Ruhrbahn muss neue Einsteiger bekommen, um mehr zu verdienen

„Die Straßenbahnstrecken müssen das Rückgrat des Nahverkehrs bleiben, die Busse müssen vor allem die Zubringerfunktion übernehmen“, erklärt Daniel Mühlenfeld. „Dabei müssen allerdings alle Anschlüsse garantiert sein“, fordert der verkehrspolitische Sprecher der SPD von der Ruhrbahn. „Guter ÖPNV muss pünktlich, sauber und sicher sein.“

Das biete die Ruhrbahn zur Zeit jedoch nicht, sagt Mühlenfeld, der auch im Aufsichtsrat der Ruhrbahn sitzt.

Ein reines Sparpaket könne das Ansehen von Bussen und Bahnen bei den Kunden und neuen Einsteigern nicht verbessern. „Wir müssen beim Sparen vor allem daran arbeiten, Takte zu kürzen und bessere Verbindungen zu schaffen, damit der Verkehrsbetrieb seine Einnahmen erhöhen kann.“ Nur das verringere dauerhaft die Verluste.

Mit den Nachbarn über neue Verbindungen reden

Dazu müsse die Ruhrbahn enger mit dem VRR bei den Tarifen zusammenarbeiten und mit den Nachbarstädten über neue Verbindungen reden. Das Vier-Stunden-Ticket könne nur ein erster Schritt sein. Die SPD nennt Flächen für Park & Ride-Plätze für Pendler an den Autobahnkreuzen Breitscheid und Kaiserberg, die mit Shuttlebussen angebunden werden müssen.

Die Autobahnabfahrten Styrum, Dümpten und Winkhausen hätten sogar Straßenbahnanschluss, wenn es dort entspreche Plätze gebe. In Frankreich seien diese Modell sehr erfolgreich, Autos aus den Stadtkernen herauszuhalten. Weitere Ideen sollten in die kommenden Detailplanungen einfließen.